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Eggers, Friedrich [Hrsg.]
Deutsches Kunstblatt <Stuttgart>: Zeitschrift für bildende Kunst, Baukunst und Kunsthandwerk ; Organ der deutschen Kunstvereine &. &. — 3.1852

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https://doi.org/10.11588/diglit.1196#0242
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226

Hütte und Heuschober (B. 225) 45 Thlr. 1 Ngr. — Die Landschaft mit
dem Segelschiff (B. 228) 33 Thlr. 25 Ngr. — Der alte Hearing (B. 274)
[nicht schöner, unreiner Druck) 115 Thlr. — Ji Com. Sylvias (B. 280)
45 Thlr. — Der grosse Coppenol, (B. 283) zweiter Abdr., 40 Thlr. —
Der Bürgermeister Six, (B. 285) zweiter Abdr., 117 Thlr. — Büste
eines bärtigen Mannes (B. 297) 12 Thlr. 1 Ngr. — Der Alte mit gros-
sem Barte (B. 313) 9 Thlr. 5 Ngr. — Studium zur grossen Judenbraut
(B. 341) 7 Thlr. — Die kleine Judenbraut (B. 342) 10 Thlr. — Die
alte Frau im Lehnstuhle (B. 343) 10 Thlr. — Die Leserin, (B. 345)
erster Abdr., 13 Thlr. 5 Ngr. — Die schlafende Alte (B. 350) 11 Thlr.
- - Studienblatt mit Köpfen und Figuren (B. 369) 15 Thlr. 5 Ngr. —
Desgleichen mit Rembr. Portrait (B. 370) 9 Thlr. 6 Ngr, — Desgleichen
mit dem Baume (B. 372) 10 Thlr. 5 Ngr. — J. G. van VHet, Hyro-
nimus in der Höhle (B. 13) 18 Thlr.— J. Livens, Bildniss des Dich-
ters Vondelius (B. 57)- 19 Thlr. — Rob. v. d. Hoecke, der escortirte
Wagen (B. 15) 20 Thlr. — H. Sachtleven, der,grosse Fluss, (B. 18)
zweiter Abdr., 15 Thlr, — Die Bauern auf dem Felde, (B, 19) desgl.
19 Thlr. 12 Ngr. — J. Both, die Folge der ital. Landschaften in die
Breite, (B. 5—10) erste Abdrücke, 47 Thlr. — Ein zweites Exemplar
derselben Folge, ebenso, 50 Thlr. 20 Ngr. — Dirk Stoop, die Folge
der Pferde (B, 1—12) 35 Thlr. — Die Folge der Ansichten von Lis-
sabon (B. 20—27; 140 Thlr. — W. Hollai-, der Hase, nach P. Boel,
fleckig, 19 Thlr. — H. Nainyncx, erste Folge von Landschaften,
(B. 1-8) erste Abdrücke, 32 Thlr. 12 Ngr. — Zweite Folge desglei-
chen (B. 9—16), gemischte Abdrücke und fleckig, 17 Thlr. 5 Ngr.—
R. Nooms (Zeemann), die Matrosen-Meuterei (B. 2) 71 Thlr. —
Der Brand des alten Stadthauses zu Amsterdam (B. 5) 301 Thlr. 15 Ngn

__ j. le Ducq, die Folge der Hunde, (B. 1—8) zum Theil restaurirt,

50 Thlr. ■— Zwei Blatt stehende Kriegsleute, unbeschrieben, 57 Thlr.
10 Ngr. — J. Ruysdael, das Kornfeld, (B. 5) zweiter, etwas fleckiger
Abdruck, 16 Thlr. 6 Ngr. — Die drei Eichen, (B. 6) zweiter, schöner
Abdruck, 38 Thlr. 5 Ngr. — G. Neyts, das Dorf am Wasser, (B. 2)
\\ -Thir. _ J. v. d. Meer de Jonghe, das stehende Schaaf, (B. 2)
etwas fleckig, 10 Thlr.

Die gestochenen Portraits von Edelinck, Nanteuil, van Schup-
pen und J. Falk wurden ebenfalls mit ungewöhnlich hohen Betragen
bezahlt; so wie auch die von andern Stechern gefertigten Bildnisse
englischer oder polnischer Persönlichkeiten ungemein hohe Preise er-
hielten.

O. V. S. ÜVÜJtdjcn. In den seit längerer Zeit an unglaublicher
Magerkeit leidenden Ausstellungen des Kunstvereins sind gegenwärtig
eine Anzahl Rauchbilder von August Schleich von besonderem
Interesse. Die Art der Verfertigung besteht darin, dass die weisse
Fläche mit Lampenruss geschwärzt und in diesen mit Wischer und Holz-
griffel o-ezeichnet wird. Schleich hat eine hohe Vollendung erlangt,
Thierstücke, besonders Geflügel, auf diese Weise darzustellen. Früher
hat derselbe diese Kunst meistentheils auf Porzellan, Teller, Tassen etc.,
angewendet und oft seine Freunde in heileren Kreisen durch seine ge-
niale Handhabung ergötzt; in den vorliegenden Bildern hingegen ist
die Anfertigung auf Papier und die Fixirung der Zeichnung durch einen
Firniss neu und für die zahlreichen Liebhaber dieser trefflichen Dar-
stellungen als ein Mittel, bleibende Kunstwerke zu schaffen, will-
kommen.

W. ^tmftfttiam, 3. Juni. Das „Handelsblad" bringt heute fol-
genden Aufruf: „Unter dein Eindrucke der erhebenden Festlichkeit der
vorigen Woche wird es nicht unpassend erscheinen, die Aufmerksam-
keit der Stadt- und Landgenossen von Rembrandt auf Lourens Coster
zu lenken. War es ein entzückendes Schauspiet die in Begeisterung
entflammte Menge am Fusse des Rembrandt-Monumentes den edlen
Sinn theilen zu sehen, der vor Rembrandrs und des Vaterlandes Ruhm
aus den Blicken und Worten des Königs selbst sprach: so wird es
nicht minder schön sein, wenn unser nationales Gefühl eigenen Werthes
sich wird erfreuen dürfen an dem Anblick des zu errichtenden Monu-
mentes für L. Coster. Hinsichtlich des Mannes, dem unser Vaterland
und die ganze Welt die unschätzbarste Verpflichtung hat, blieb bisher

unsere Erkenntlichkeit noch mangelhaft, ja mit Schaam mussten wir
dem Fremdling gestehen, dass wir bis heute nicht Energie genug hatten,
um vor dem Auge der Welt Holland^ rechtmässigen Anspruch zu be-
stätigen auf den Namen der Wiege der Buchdrnckerkunst. Für den
„Guytenberger"1) Dieb, wie unsere Dichter des ehrlichen XVII. Jahr-
hunderts Gutemberg nannten, erhoben sich zwei Denkmale: eins zu
Mainz und eins zu Strassburg. Und hier — hier, wo der bescheidene
Haarlemmer die Kunst erfand, welche die Vormünderin der neuern Kul-
tur genannt werden mag, hier sollte man aus Trägheit oder Kargheit
den Schein annehmen, nicht zu wissen, welcher Rang Holland auf
dem Gebiete der nützlichen Erfindungen zukommt! Was vielleicht noch
ärger ist — hier lässt man *Öen unwürdigen Steinklumpen auf dem
grossen Markte zu Haarlem — diesen Steinblock, welcher dem botani-
schen Garten daselbst zugehört — bestehen, gleichsam zum Schimpfe
des unsterblichen Coster!

Man weiss, das Modell für das neue Denkmal (von Royer gear-
beitet), welches durch einen unglücklichen Zufall umstürzte2), ist noch
schöner als zuvor aus der Asche erstanden. Wir vernehmen, dass
dasselbe bald ausgestellt und somit die allgemeine Neugier wird be-
friedigt werden.

Aber lassen wir es inzwischen nicht bei blosser Neugier bewen-
den! Möchten die städtischen Kommissionen überall im Vaterlande mit
erneutem Eifer Alles in's Werk setzen, die verhältnissmässig noch ge-
ringe Summe für den Metallguss zusammen zu bringen.

Wie wir vernehmen sind durch die Haupt-Kommission bereits
nähere Maassregeln genommen, um von ihrer Seite das Interesse in
der Sache zu beleben. Möchte sie nicht getäuscht werden, sondern
möchte die Errichtung des Coster-Monumentes bald möglichst der
ganzen Nation, die das höchste Interesse bei der Buchdruckerkunst
hat, ein Fest bereiten, wie es dieser Tage mehr ausschliesslich durch
die Kenner und ausübenden bildenden Künstler gefeiert wurde!"

Als Ergänzung der Festlichkeiten bei Enthüllung des Remhrandt-
Moniimentes habe ich noch hinzuzufügen, dass auch im Stadttheater
eine „Apotheose" Rembrandt's durch den Dekorationsmaler de Vries
arrangirt war, wozu Künstler und Kunstbeförderer eingeladen waren.
Am Schlüsse wurde der Bildhauer Royer mit einem Lorbeerkranze
bekrönt.

Kunstvereine.

Die diesjährige Ausstellung in Freiburg.

Unsere diesjährige Ausstellung war weder zahlreich, noch bot die-
selbe etwas besonders Ausgezeichnetes dar.

Im Ganzen waren nur 93 Gemälde, 1 Kupferstich und 2 Statuetten
aufgestellt. ;

Die Münchener Schule war am zahlreichsten vertreten. Von
Düsseldorf und den Niederlanden waren nur ein Dutzend Gemälde vor-
handen. Der Anschlag der vorhandenen Bilder, mit Ausnahme zweier,
die schon verkauft oder bestellt waren, belief sieh nur auf 1 2,748 Fl.;
hier wurden angekauft, theils vom Vereine, theils von Privaten, für
1600 Fl., sohin ein Achtel der ganzen Werthssumme. Das interes-
santeste und vorzüglich schön gemalte Bild ist „eine Scene aus der
Festzeit in Mailand ('Renzo im Lazareth)" aus dem Roman „die Ver-
lobten von Manzoni" von P. Delehaye in Antwerpen.

Auffallend ist, dass aus der vorjährigen grossen Kunst-Ausstel-
lung in Brüssel, worin über 1600 Gemälde waren, so wenige nach
Deutschland herausgekommen sind.

1) Gutlenlerg; Guyt, Guit heisst Schurke, Schelm, Taugenichts. Be-
kanntlich glaubt man" hier in Holland, dass Gutlenberg seinem Meister L.
Coster seine Erfindung oder doch einen Theil derselben abgesehen oder
gleichsam entwendet habe, um dann selbst in Deutschland als eigentlicher
Erfinder aufzutreten.

2) Als im vorigen Jahre das Thonmodell der Coster-Statue zur öffent-
lichen Besichtigung im Akademiegebäude ausgestellt war, stürzte dasselbe
ein und es schien auch in dieser Hinsicht ein böses Omen über den Coster
zu walten.

Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.
 
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