Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 9.1901-1902

DOI Artikel:
Commichau, Felix: Das Haus Ludwig Habich
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6454#0028
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
20

Felix Commichau: Das Haus Habich.

HAUS LUDWIG HABICH.

Decken- und Wandpartie aus der Halle.

des bekannten Parthenon-Frieses aus dem
»British Museum« zu London, und zwar ist
es jene Partie des Frieses, die die athenischen
Jünglinge, auf ihren kurzmähnigen Rossen
zum Feste stürmend, darstellt. Neben dem
kleinen, in der Form nicht besonders glück-
lichen Kamine weist der Raum einige sehr
hübsch gestaltete Heizkörper-Kästen auf, an
welchen die vorzüglich ornamentierten, durch-
brochenen Bleche hervorzuheben sind. Rechts
und links von der Diele liegen zwei kleinere
Räume, welche durch grosse, rundbogige
und mit Holz-Gliedern eingefasste Öffnungen
zugänglich sind. Der Raum links ist eine
Art Musik- und Piauder-Zimmer. Seine
Wände, an denen schwere, gepolsterte Bänke
entlang laufen, sind ganz in Gold gehalten,
für welches Habich allem Anschein nach
eine grosse Vorliebe zeigt. Der Flügel fehlt
noch. Die Decke zeigt eine höchst originelle
Beleuchtungs-Vorrichtung auf. Sie besteht
aus einer kreisrunden Scheibe in Kunst-

Verglasung von ca. i m Durchmesser. Die
Verglasung besteht aus verschiedenfarbigen
helleren und tiefblauen Opaleszent-Streifen,
gewissermassen Wolken-Partieen darstellend.
An den Schnitt- und Kreuzungs-Punkten
der einzelnen Glas-Flächen sind nun kleine
geschliffene Glas - Krystalle eingesetzt, die
von oben auf elektrischem Wege zugeführtes
Licht in den Raum hinab reflektieren und
wie Sterne wirken. — Der Raum rechts ist
das Speise- Zimmer, welches leider weder
in den Farben noch in seinen struktiven
Teilen sonderlich geraten ist. Für dieses
Manko wird man jedoch durch einige Zimmer
des Oder-Geschosses vollauf entschädigt. Sie
sind ungemein einfach ausgestattet; doch
gerade in ihrer einfachen Gestaltung wirken
sie überaus gemütlich und anziehend. Be-
sonders erwähnt sei hier das Schlaf-Zimmer
des Hausherrn, in welchem zwei Töne, ein
tiefes Braun im Holze und ein saftiges Grün
in der Wand-Bekleidung, vorherrschen. Der
 
Annotationen