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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 9.1901-1902

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Christ, W.: Die Werke Hans Sandreuter's - Basel
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https://doi.org/10.11588/diglit.6454#0207
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HANS SANDREUTER. BASEL 189O.

Besitzer: Frau Hans Sandreuter—Riehen.

Briefmarken-Samm ler.

Die Werke Bans Sandreirter's—Bafel,

^Ä^IANS SANDREUTER (geboren
I den 11. Mai 1850, gestorben
■Jjßi" «-|, \ den 1. Juni 1901), diese markante,
S^Si^J^kraftvolle Erscheinung, der be-
^»^^E^ deutendste Schüler A. Böcklin's,
stammt wie sein grosser Meister aus Basel. In
der Litteratur über Böcklin lesen wir zuweilen
abfällige Urteile über BaseL, die gemeinsame
Geburts-Stadt beider Künstler, als wäre es
gleichsam ein Wunder, dass aus diesem Milieu
heraus überhaupt ein Künstler hervorgehen
konnte. Dieses Urteil ist ungerecht und durch
die Thatsache allein schon widerlegt, dass
Basel nach Arnold Böcklin noch einen
Hans Sandreuter hervorgebracht hat.

Es gibt wohl wenig Städte, die bis um
die Mitte des letzten Jahrhunderts, also bis
zu der Zeit wo Böcklin und Sandreuter in
Basels Mauern aufwuchsen, sich noch soviel
Romantik, soviel mittelalterliches Gepräge
zu wahren wussten, wie die schöne Stadt
am grünen Rhein mit ihren gotischen Kirchen,

ihren alten Klöstern, ihrem schönen Rathaus,
ihrem Kranz von alten Thoren, Mauern und
Stadt-Gräben. Dabei dürfen wir nicht ver-
gessen, dass die Umgebung der Stadt in
landschaftlicher Beziehung von seltener Schön-
heit und reich an Abwechslung ist. Wir
erinnern an die malerischen Ufer des Rheines,
die Reb-Gelände des nahen badischen Ober-
landes mit ihren stattlichen Dörfern, Obst-
Gärten und Wein - Lauben, an das Jura-
Gebirge mit seinen vielen Burg-Ruinen, seinen
schattigen Wäldern, wo wilde Fels-Partien
wechseln mit stillen Wald-Wiesen, einsamen
Quellen, Bächlein und moosbewachsenen
Steinen. — Wer den Jura mit all seinem stillen
Zauber kennt, der findet bei vielen Bildern
beider Künstler aus allen Zeiten Anklänge
an diese Gegenden. Doch auch in geistiger
Beziehung bietet Basel einem künstlerisch
veranlagten Gemüt reiche Anregung; man
denke nur an die Gemälde-Galerie, an die
reiche Holbein-Sammlung, an die vorzüglichen

1902 v. 1.
 
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