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Georg Fuchs: Carl Max Rebel—Berlin.
Wandeins der Menge, der Mode und der
schnellen, mühelosen Erfolge. Wenn dies
auch allzu oft geschah, so können wir doch
nicht umhin, zu bekennen, dass es nichts
trostreicheres gibt, als diesen Zug der Jugend,
der auserlesenen Jugend in unseren Tagen.
Und hiernach scheint uns auch das Streben
und das Schaffen Carl Max Rebel's vor-
zugsweise zu werten. Denn was möchte es
bedeuten, wenn wir hier unter Aufbietung
fachmännisch - würdesamer Lehrhaftigkeit
untersuchten, wie er gezeichnet und gemalt,
wenn wir eifrig scheiteten, wo er nach
unserem Dafürhalten Fehler gemacht, wenn
wir mit biederem Augenzwinkern lobten,
wo er den Forderungen der Schule pflicht-
mässig genügte, und wenn wir mit unserem
Kennertum prahlten, indem wir mit Fingern
dahin wiesen, wo er diesem oder jenem
älteren Meister, wo er Feuerbach, Böcklin,
Thoma oder Lechter gefolgt sei? Was
möchte es bedeuten, wenn wir dergestalt
wetteiferten mit dem gewerbsmässigen Gerede
von Kunst und Künstlern gegenüber unserer
Hoffnung, dass wir bei den Anfängen dieser
Künstler-Laufbahn wieder Einen willkommen
heissen dürften in der ritterlichen Bruder-
schaft geistig erhobenen Lebens?
Wir wollen aber auch nicht verschweigen,
dass es, so sehr uns das Auftreten jeder ein-
zelnen Künstler-Persönlichkeit an sich zur
Freude gereichen und so sehr sie uns mit
Stolz und Dankbarkeit erfüllen muss, gleich-
wohl ein Anzeichen noch werdender und
vorbereitender Kultur-Zeiten ist, wenn sich
neben den Schaffenden und Schaffen-
Wollenden die Nicht-Künstler, die glücklichen
Rein - Geniessenden auf den Höhen des
Lebens noch spärlich einstellen. Unsere jungen
Männer und Frauen sind noch allzusehr be-
fangen in einem Missverständnisse des
ästhetischen Prinzips und seiner Stellung im
Leben, indem sie unter dem Eindrucke über-
kommener pedantischer Lehr-Meinungen nur
dann glauben, sich die Teilnahme an den
höchsten Gütern erkämpfen zu können, wenn
Georg Fuchs: Carl Max Rebel—Berlin.
Wandeins der Menge, der Mode und der
schnellen, mühelosen Erfolge. Wenn dies
auch allzu oft geschah, so können wir doch
nicht umhin, zu bekennen, dass es nichts
trostreicheres gibt, als diesen Zug der Jugend,
der auserlesenen Jugend in unseren Tagen.
Und hiernach scheint uns auch das Streben
und das Schaffen Carl Max Rebel's vor-
zugsweise zu werten. Denn was möchte es
bedeuten, wenn wir hier unter Aufbietung
fachmännisch - würdesamer Lehrhaftigkeit
untersuchten, wie er gezeichnet und gemalt,
wenn wir eifrig scheiteten, wo er nach
unserem Dafürhalten Fehler gemacht, wenn
wir mit biederem Augenzwinkern lobten,
wo er den Forderungen der Schule pflicht-
mässig genügte, und wenn wir mit unserem
Kennertum prahlten, indem wir mit Fingern
dahin wiesen, wo er diesem oder jenem
älteren Meister, wo er Feuerbach, Böcklin,
Thoma oder Lechter gefolgt sei? Was
möchte es bedeuten, wenn wir dergestalt
wetteiferten mit dem gewerbsmässigen Gerede
von Kunst und Künstlern gegenüber unserer
Hoffnung, dass wir bei den Anfängen dieser
Künstler-Laufbahn wieder Einen willkommen
heissen dürften in der ritterlichen Bruder-
schaft geistig erhobenen Lebens?
Wir wollen aber auch nicht verschweigen,
dass es, so sehr uns das Auftreten jeder ein-
zelnen Künstler-Persönlichkeit an sich zur
Freude gereichen und so sehr sie uns mit
Stolz und Dankbarkeit erfüllen muss, gleich-
wohl ein Anzeichen noch werdender und
vorbereitender Kultur-Zeiten ist, wenn sich
neben den Schaffenden und Schaffen-
Wollenden die Nicht-Künstler, die glücklichen
Rein - Geniessenden auf den Höhen des
Lebens noch spärlich einstellen. Unsere jungen
Männer und Frauen sind noch allzusehr be-
fangen in einem Missverständnisse des
ästhetischen Prinzips und seiner Stellung im
Leben, indem sie unter dem Eindrucke über-
kommener pedantischer Lehr-Meinungen nur
dann glauben, sich die Teilnahme an den
höchsten Gütern erkämpfen zu können, wenn