Maler Peter Koch Gimmeldingen.
Sie tritt jetzt nur ungebrochener in seinen
Werken hervor. Hier ist jetzt alles Frische
und Leben. Die Klarheit in ihnen ist nichts
Naturburschenhaftes, noch weniger ist sie Lite-
ratur oder in Worringers Sinne „Abstraktion".
Koch stammt zwar aus bäuerlichem Milieu, aber
aus jenem eigenartig lebendigen Menschen-
schlage der Vorderpfalz, der bei weitem seine
glücklichsten Produkte in jenen Bevölkerungs-
schichten liefert, in denen der rasche, humo-
ristisch-romantische Geist der fränkischen Rasse
durch die Beschäftigung mit der Erde (Feld-
und Weinbau) die nötige Beschwerung findet.
So ist die Schwere in ihm und die Gesund-
heit einer wohlgegründeten Natur, aber auch
die Neugier nach allem Feinen, die Freude am
Städtischen, die Lust an der Zivilisation. Die
Örtlichkeiten, die für seine Kunst und Bildung
bedeutungsvoll waren, sind die Pfalz, die
Schweiz, München und Berlin. Überall war er
der Natur ein dankbarer Gast, nahm aus den
Städten das Leben und die künstlerische An-
eiferung. Sein Entwicklungsweg ging, den an-
gedeuteten Grundelementen seiner Herkunft
folgend, von der Schwere zur Leichtigkeit, von
der Gebundenheit zur Freiheit. Alle Bildungs-
elemente und Anregungen, die er aufnahm,
dienten nur der klareren Herausstellung jener
urwüchsigen inneren Einfalt, die für sein künst-
lerisches Verhältnis zur Umwelt, überhaupt für
sein ganzes Künstlertum bezeichnend ist.
Wo Peter Koch heute steht, das zeigen seine
pfälzischen Landschaften am besten. Es ist
Heimat, was er da malt. Daher eben jenes
glückliche Zusammenrauschen der inneren und
der äußeren Stimmen. Die Landschaft der
Vorderpfalz besitzt heute nur in Peter Koch
einen künstlerisch vollwertigen Interpreten. So
ist dieser Künstler nebenher für die Pfalz
ein Ereignis von gewisser Bedeutung. Er hat
diese reinrassig romantische Landschaft tief
und schön erfaßt. Ihr Kennzeichen ist dieses
heitere, liedhafte Element im ornamental-sinn-
vollen Schwung der Hügellinien, diese leicht-
lebige Sonne über den Weingärten und den
flimmernden duftenden Büschen der üppigen
Parke; das helle Lachen des nackten Felsens
im Steinbruch, das musikalische Wogen der
fernen Kuppen, deren viele als höchsten roman-
tischen Akzent das verfallene Gemäuer einer
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Sie tritt jetzt nur ungebrochener in seinen
Werken hervor. Hier ist jetzt alles Frische
und Leben. Die Klarheit in ihnen ist nichts
Naturburschenhaftes, noch weniger ist sie Lite-
ratur oder in Worringers Sinne „Abstraktion".
Koch stammt zwar aus bäuerlichem Milieu, aber
aus jenem eigenartig lebendigen Menschen-
schlage der Vorderpfalz, der bei weitem seine
glücklichsten Produkte in jenen Bevölkerungs-
schichten liefert, in denen der rasche, humo-
ristisch-romantische Geist der fränkischen Rasse
durch die Beschäftigung mit der Erde (Feld-
und Weinbau) die nötige Beschwerung findet.
So ist die Schwere in ihm und die Gesund-
heit einer wohlgegründeten Natur, aber auch
die Neugier nach allem Feinen, die Freude am
Städtischen, die Lust an der Zivilisation. Die
Örtlichkeiten, die für seine Kunst und Bildung
bedeutungsvoll waren, sind die Pfalz, die
Schweiz, München und Berlin. Überall war er
der Natur ein dankbarer Gast, nahm aus den
Städten das Leben und die künstlerische An-
eiferung. Sein Entwicklungsweg ging, den an-
gedeuteten Grundelementen seiner Herkunft
folgend, von der Schwere zur Leichtigkeit, von
der Gebundenheit zur Freiheit. Alle Bildungs-
elemente und Anregungen, die er aufnahm,
dienten nur der klareren Herausstellung jener
urwüchsigen inneren Einfalt, die für sein künst-
lerisches Verhältnis zur Umwelt, überhaupt für
sein ganzes Künstlertum bezeichnend ist.
Wo Peter Koch heute steht, das zeigen seine
pfälzischen Landschaften am besten. Es ist
Heimat, was er da malt. Daher eben jenes
glückliche Zusammenrauschen der inneren und
der äußeren Stimmen. Die Landschaft der
Vorderpfalz besitzt heute nur in Peter Koch
einen künstlerisch vollwertigen Interpreten. So
ist dieser Künstler nebenher für die Pfalz
ein Ereignis von gewisser Bedeutung. Er hat
diese reinrassig romantische Landschaft tief
und schön erfaßt. Ihr Kennzeichen ist dieses
heitere, liedhafte Element im ornamental-sinn-
vollen Schwung der Hügellinien, diese leicht-
lebige Sonne über den Weingärten und den
flimmernden duftenden Büschen der üppigen
Parke; das helle Lachen des nackten Felsens
im Steinbruch, das musikalische Wogen der
fernen Kuppen, deren viele als höchsten roman-
tischen Akzent das verfallene Gemäuer einer
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