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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 64.1929

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Michel, Wilhelm: Radierungen von Anton Hartmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.9254#0046

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Radierungen von Anton Hartmann

vollen Beziehung zur sinnlich-gegenwärtigen liches Lebensgefühl deutet. Vorzüglich sind

Figur geschaffen sind. Sie streben zu einem immer gewisse Akzente gesetzt; ich meine da-

Mittelpunkt, der im Innern der Bildfläche liegt, mit jene Stellen, wo die Zeichnung plötzlich mit

während die früheren Zeichnungen exzentrisch Temperament ins Räumliche geht, eine Über-

in die Weite strebten. Freude an der wirk- schneidung oder Verkürzung kraftvoll heraus-

lichen Gestalt führt den Stift. Die Linie ist hebt. Mit untrüglichem Instinkt ist dabei stets

nicht mehr erörternd, sondern, aus einer neuen der Blick aufs Ganze festgehalten: jeder Strich

Ergriffenheit heraus, lyrisch und erzählend ge- weiß vom andern, als ein Ganzes ist die Gestalt

stimmt und hat dabei doch eine herbe Präzision geliebt und ergriffen. So sind diese Radierungen

behalten. Manche Figuren sind im Aufbau er- Zeugnisse einer schönen Aufschließung, eines

staunlich frei und gelöst, von einer gelassenen, Verhältnisses zur Wirklichkeit, dem man in

entspannten Anmut, die auf ein neues, glück- dieser Festigkeit heute selten begegnet. . w. m.

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ANTON HARTMANN. »KALTNADEL-RADIERUNG«
 
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