maria likarz—wien
WIENER WFRKSTATTK—WIKN
»HANDI1EST. TULLDECKK«
DIE FARBENTAGUNG IN MÜNCHEN
Auf Initiative der beteiligten deutschen Ver-
X"\ bände und unter Teilnahme von etwa 700
inländischen und ausländischen Vertretern —
auch Österreich, die Schweiz, Rußland, Holland
und Schweden hatten amtliche Delegierte ent-
sandt — fand in diesen Tagen in München die
vierte Farbentagung statt, Während die letzte
Tagung (1921) die Ostwaldsche Farbenlehre
zur Diskussion gestellt hatte, sollte die jetzige
Versammlung dem Austausch von Erfahrungen
der Wissenschaftler und Praktiker dienen; den
gesamten Komplex Farbe als technischen, künst-
lerischen und wirtschaftlichen Faktor erörtern.
In aufschlußreichen Referaten wurden u. a.
Fragen wie der Schutzanstrich technischer
Werke, der Ersatz der Handarbeit des Malers
durch Maschinenarbeit, die Anforderungen des
Baumalers an seine Werkstoffe, die Stellung
des Herstellers im Farbenwesen, behandelt.
Holländische und russische Redner sprachen
über die wissenschaftliche Untersuchung der
Öle, ein Züricher Referent über die Festigkeits-
eigenschaften der Anstriche. Der bekannte
Restaurator Max Doerner erörterte die in
künstlerischer Hinsicht wichtigste Frage: Die
Sicherung des künstlerischen Farbenmaterials.
Die Gesamtheit der deutschen Künstler fordere
die Wiedereinführung der Kontrolle des geban-
delten Materials, ohne daß die Bemühungen
der Künstlerfarbenfabriken um Güte der Farben
verkannt werden sollen, und den Erlaß eines
Farbengesetzes. Ein Dresdner Fachmann setzte
sich für die intensivere handwerkliche Erzieh-
ung des Künstlers ein. Während ehedem die
Malerei im Handwerk begonnen habe, lerne
man jetzt das Handwerkliche mehr zufällig und
nebenbei. Über die Haltbarkeit der Fresko-
bilder unter den modernen Luftverhältnissen
sprach Kunstmaler Alois Miller (München),
Kunstmaler Czerny über altmeisterliche Ge-
mäldetechnik, Dr. Schmid (München) über die
von ihm wieder erfundene Enkaustik. k. pfister.
WIENER WFRKSTATTK—WIKN
»HANDI1EST. TULLDECKK«
DIE FARBENTAGUNG IN MÜNCHEN
Auf Initiative der beteiligten deutschen Ver-
X"\ bände und unter Teilnahme von etwa 700
inländischen und ausländischen Vertretern —
auch Österreich, die Schweiz, Rußland, Holland
und Schweden hatten amtliche Delegierte ent-
sandt — fand in diesen Tagen in München die
vierte Farbentagung statt, Während die letzte
Tagung (1921) die Ostwaldsche Farbenlehre
zur Diskussion gestellt hatte, sollte die jetzige
Versammlung dem Austausch von Erfahrungen
der Wissenschaftler und Praktiker dienen; den
gesamten Komplex Farbe als technischen, künst-
lerischen und wirtschaftlichen Faktor erörtern.
In aufschlußreichen Referaten wurden u. a.
Fragen wie der Schutzanstrich technischer
Werke, der Ersatz der Handarbeit des Malers
durch Maschinenarbeit, die Anforderungen des
Baumalers an seine Werkstoffe, die Stellung
des Herstellers im Farbenwesen, behandelt.
Holländische und russische Redner sprachen
über die wissenschaftliche Untersuchung der
Öle, ein Züricher Referent über die Festigkeits-
eigenschaften der Anstriche. Der bekannte
Restaurator Max Doerner erörterte die in
künstlerischer Hinsicht wichtigste Frage: Die
Sicherung des künstlerischen Farbenmaterials.
Die Gesamtheit der deutschen Künstler fordere
die Wiedereinführung der Kontrolle des geban-
delten Materials, ohne daß die Bemühungen
der Künstlerfarbenfabriken um Güte der Farben
verkannt werden sollen, und den Erlaß eines
Farbengesetzes. Ein Dresdner Fachmann setzte
sich für die intensivere handwerkliche Erzieh-
ung des Künstlers ein. Während ehedem die
Malerei im Handwerk begonnen habe, lerne
man jetzt das Handwerkliche mehr zufällig und
nebenbei. Über die Haltbarkeit der Fresko-
bilder unter den modernen Luftverhältnissen
sprach Kunstmaler Alois Miller (München),
Kunstmaler Czerny über altmeisterliche Ge-
mäldetechnik, Dr. Schmid (München) über die
von ihm wieder erfundene Enkaustik. k. pfister.