unterlegter Ölfarbe, die weder an Leuchtkraft noch an Magerkeit
der Farbe und an körperhafter Schönheit die Tempera erreicht.
Die farbige Erscheinung kann leicht und schnell in Öl über die
Tempera gegeben werden, als abgekürzte Primamalerei. Zeich*
nung und einfache flächenhafte Modellierung gehen in Tempera
rasch und erleichtern die Arbeit außerordentlich, auch dadurch,
daß man die nicht gelungene Ölfarben*LJbermalung mit etwas
Terpentin leicht entfernen kann, die magere Tempera aber nicht
angegriffen wird. Umgekehrt kann die wässerige Tempera*Unter*
malung (vor Auftrag des Öles) jederzeit leicht mit dem Schwamm
abgenommen werden, wenn sie nicht genügend erscheint.
TEMPERAMALEREI IN NASSE HARZ* ÖLFARBE
(MISCHTECHNIK).* Die natürlichen Emulsionen Ei und
Casein lassen sich in nasse Ölfarbe vermalen. Man wird dabei
nur gewisse Dinge mit der Tempera malen, besonders Licht*
höhungen mit Weiß, wie sie auch Lenbach anwandte, wegen
der Bestimmtheit und Schärfe,mit der ein solcher Temperastrich
in der Ölfarbe sitzt. Während der Ölfarbenstrich immer etwas
Zerrissenes, Unscharfes und dadurch Weiches hat, sitzt der Strich
der Tempera auch in Ölfarbe absolut scharf, weil sich der Wasser*
strich nicht in Öl auflöst. Für Einzelheiten, die scharf zeichne*
risch sind, eignet sich also Tempera in Öl besonders, so z. B.
Schmuckstücke, die scharf gezeichnet und pastös wirken sollen.
Man kann für bestimmte, mehr dekorative Zwecke mit Tempera*
weiß (Casein oder Ei), halb und halb oder in beliebigem Maß
mit Öltubenweiß gemischt, ein sehr rasch anziehendes pastoses
Weiß erzielen, über das man in kürzester Zeit lasierend malen
kann, und das dabei sehr fest wird. Es ist daher für körperhafte
Untermalungen sehr geeignet, besonders für Draperien usw.,
etwa im Sinne der Ven ezianer Schule. Man bringt es nur mit
Gewalt von der Palette, wenn man diese nicht sofort reinigt. Die
Ölfarbe darf natürlich nicht dick sein zum Hineinmalen mit
Tempera. Besonders in Flarzölfarbe in Venezianer Terpentin,
Damar oder Mastix, sitzt die Tempera gut. Man kann mit sehr
"Siehe auch unter: Techniken alter Meister.
208
der Farbe und an körperhafter Schönheit die Tempera erreicht.
Die farbige Erscheinung kann leicht und schnell in Öl über die
Tempera gegeben werden, als abgekürzte Primamalerei. Zeich*
nung und einfache flächenhafte Modellierung gehen in Tempera
rasch und erleichtern die Arbeit außerordentlich, auch dadurch,
daß man die nicht gelungene Ölfarben*LJbermalung mit etwas
Terpentin leicht entfernen kann, die magere Tempera aber nicht
angegriffen wird. Umgekehrt kann die wässerige Tempera*Unter*
malung (vor Auftrag des Öles) jederzeit leicht mit dem Schwamm
abgenommen werden, wenn sie nicht genügend erscheint.
TEMPERAMALEREI IN NASSE HARZ* ÖLFARBE
(MISCHTECHNIK).* Die natürlichen Emulsionen Ei und
Casein lassen sich in nasse Ölfarbe vermalen. Man wird dabei
nur gewisse Dinge mit der Tempera malen, besonders Licht*
höhungen mit Weiß, wie sie auch Lenbach anwandte, wegen
der Bestimmtheit und Schärfe,mit der ein solcher Temperastrich
in der Ölfarbe sitzt. Während der Ölfarbenstrich immer etwas
Zerrissenes, Unscharfes und dadurch Weiches hat, sitzt der Strich
der Tempera auch in Ölfarbe absolut scharf, weil sich der Wasser*
strich nicht in Öl auflöst. Für Einzelheiten, die scharf zeichne*
risch sind, eignet sich also Tempera in Öl besonders, so z. B.
Schmuckstücke, die scharf gezeichnet und pastös wirken sollen.
Man kann für bestimmte, mehr dekorative Zwecke mit Tempera*
weiß (Casein oder Ei), halb und halb oder in beliebigem Maß
mit Öltubenweiß gemischt, ein sehr rasch anziehendes pastoses
Weiß erzielen, über das man in kürzester Zeit lasierend malen
kann, und das dabei sehr fest wird. Es ist daher für körperhafte
Untermalungen sehr geeignet, besonders für Draperien usw.,
etwa im Sinne der Ven ezianer Schule. Man bringt es nur mit
Gewalt von der Palette, wenn man diese nicht sofort reinigt. Die
Ölfarbe darf natürlich nicht dick sein zum Hineinmalen mit
Tempera. Besonders in Flarzölfarbe in Venezianer Terpentin,
Damar oder Mastix, sitzt die Tempera gut. Man kann mit sehr
"Siehe auch unter: Techniken alter Meister.
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