Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dörpfeld, Wilhelm; Forbat, Fred; Forbat, Fred [Oth.]
Alt-Olympia: Untersuchungen und Ausgrabungen zur Geschichte des ältesten Heiligtums von Olympia und der älteren griechischen Kunst (1. Band) — Berlin: Mittler, 1935

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.71562#0024
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
I. Abschnitt: Neue Ausgrabungen in Olympia

II. Band, „Die Baudenkmäler", haben F. Adler, R. Borrmann, W. Dörpfeld,
F. Gräber und P. Graef Beiträge geliefert. Der III. Band, „Die Bildwerke in
Stein und Ton", war die Arbeit von G. Treu und erschien 1894. Der IV. Band,
„Die Bronzen und die übrigen kleineren Funde", war von A. Furtwängler verfasst
und wurde im Jahre 1890 herausgegeben. Der V. Band, die von W. Dittenberger
und K. Purgold bearbeiteten „Inschriften", erschien 1896. Die in einer besonderen
Mappe im Jahre 1897 herausgegebenen Karten und Pläne sind von J. Partsch,
P. Graef und W. Dörpfeld angefertigt.
Mit dem Erscheinen dieses monumentalen Werkes galten die Ausgrabung und
die Erforschung Olympias als abgeschlossen. Die Früchte des grossen Unter-
nehmens waren übersichtlich geordnet, in Wort und Bild veröffentlicht und
standen den Gelehrten aller Nationen für ihre verschiedenen Studiengebiete als
gesichertes wissenschaftliches Material zur Verfügung.

A. DIE VERSCHIEDENEN ANSICHTEN ÜBER DAS ALTER VON
OLYMPIA
ERNST CURTIUS GEGEN ADOLF FURTWÄNGLER
Waren die in dem grossen Werke veröffentlichten Ergebnisse der Ausgrabungen
wirklich alle gesicherte Tatsachen? Durfte die Wissenschaft aus ihnen ohne
Bedenken ihre Folgerungen ziehen? Das schien in der Tat der Fall zu sein und
ist auch von den meisten Benutzern des Werkes angenommen worden. Zwar wird
an einigen Stellen der zahlreichen Bände auf Meinungsverschiedenheiten hin-
gewiesen, die sich auf die Erklärung oder Datierung einzelner Denkmäler be-
ziehen, aber an keiner Stelle ist von einer grundsätzlichen Meinungsverschiedenheit
der Mitarbeiter über das Alter des olympischen Heiligtums die Rede. Nirgends
werden über diese Frage Gründe und Gegengründe offen gegeneinander abgewogen.
Aber tatsächlich bestand unter den Verfassern ein sehr wesentlicher Unterschied
der Ansichten über das Alter von Olympia.
Ernst Curtius, der Herausgeber des Olympia-Werkes und Verfasser des
„Entwurfs einer Geschichte von Olympia" (Band I, 1897, 16 ff.), war überzeugt,
dass die reiche literarische Überlieferung über ein sehr hohes Alter des Heilig-
tums durch die Ergebnisse der Ausgrabungen bestätigt worden sei. Er zweifelte
nicht an der Richtigkeit der vielfachen Überlieferung, die er in einem Vortrage
in der Berliner Archäolog. Gesellschaft (Arch.Anz. 1894, 40) und im I. Bande
des Olympia-Werkes (S. 16—65) eingehend behandelt hat. Diese Überlieferung,
die aucli von mir im II. Abschnitt dieses Buches nochmals zusammengestellt ist,
lehrt uns nämlich, dass vor den klassischen Spielen der dorischen Zeit schon
im II. Jahrtausend achäische Spiele in Olympia gefeiert worden sind, und dass
weiter vor dem griechischen Heiligtum mit den Göttern Zeus und Hera schon
 
Annotationen