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Domanig, Karl [Hrsg.]
Die deutsche Medaille in kunst- und kulturhistorischer Hinsicht: nach dem Bestande der Medaillensammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses — Wien, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.15377#0057
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TAFEL XXVII—XXIX.

n. 265. Wiesing Georg. 1600.

AI. Abondio. — 37 mm, S., i8'50g, Guß, ziseliert.

Vs. Brustbild v.r. Umschft. (unten beginnend): GEORG •
WIESING — • R • K • M • D ■ V • PFLEG Zu beiden
Seiten des Kopfes JET—36.

Rs. Wappen mit Decke und gekröntem Helm; darüber
als Helmschmuck ein offener Flug, zwischen welchem ein
Srhwan. Umschft. (unten beginnend): • D • HERSCH ■ MÖDL
• V • LIECHTENST Zu beiden Seiten des Flugs 16—00

v. FYanzenshuld, Archiv f. öst. Gesch., Bd. 49,
S. 492 fg.

Georg Wiesing, geb. 1564 zu Mödling bei Wien, studierte
die Rechte und wurde Erzieher beim Freiherrn von Jörger. Schon
1588 in den Adelstand erhoben, erscheint er auf unserer Medaille
als kaiserlicher Pfleger von Mödling und Liechtenstein. Seine Ge-
mahlin Catharina war aus einem Wener Ratsbürger-Geschlecht,
welches allmählich den Adel und die Landmannschaf't in Nieder-
österreich erwarb. L. c. — Näheres über ihn s. Dr. C. Schalk
»7.ur Biographie G. Wiesings« in den Mittlgn. des Klubs d. M. u.
M.-Frde. n. 91—93.

n. 266. Wiesingin Catharina. 1600.

AI. Abondio. — 38mm, S., i8-90g, vergoldet, Guß.

Vs. Brustbild v. 1. Umschft. (unten beginnend): CA-
THARINA • W — IESINGIN Zu beiden Seiten des Kopfes
ÄlT—31.

Rs. Auf dem gekrönten Helm des Wappens wachsen-
der Löwe im offenen Flug. Umschft. (unten beginnend):
EIN • GEBORNE • EISELERIN Zu beiden Seiten des
Flugs 16—00

v. Franzenshuld, Archiv f. öst. Gesch., Bd. 49,

S- 493 fg-

S. n. 265.

n. 267. Don Matthias ab Austria, o. J.

AI. Abondio. — Oval, 4oX32mrn» S., n'75g>
vergoldet, Guß, ziseliert, gehenkelt.

Vs. Brustbild v. r. Umschft (links beginnend): (Ranke)
DON • MATTH • AB ■ AVST • D • G • S • R • I • MARCHIO
(Ranke)

Rs. Eine durch ein Felsstück zur Erde gebogene Palme.
Umschft. (unten beginnend): (Ranke) PREMOR • SED • NON •
OPPRIMOR •

Welzl, II, 1, n. 6985.

Don Matthias ab Austria, geb. etwa um 1590, war
eines der außerehelichen 6 Kinder, welche Kaiser Rudolf II.
von der Tochter seines Antiquars Strada besaß. Er wurde mit I
seinem Bruder Karl im Jesuitenkollegium in Graz erzogen und ;
suchte dann mit diesem ein Unterkommen in Spanien, was nicht J
nach Wunsch gelang. »Philipp IV. wollte dem M. durch eine
reiche Heirat zu einer selbständigen Stellung verhelfen, es scheint
jedoch der Plan sich zerschlagen zu haben. Wie lange M. und
Karl gelebt und was ihre Lebensschicksale ferner gewesen, ist uns
nicht bekannt, sie verschwinden förmlich im Dunkel.« (Gindely,
Rudolf II, Bd. II, S. 337 fg.) Der Dictionaire Moreri (I, 794) nennt
Matthias »marquis du saint Empire, Grand d'Espagne, Chambellan
de J'Empereur et Colonel d'un regiment imperial«.

n. 268. v. Polhaim, Max. 1615.

AI. Abondio. — 36mm, G., 1830g, Guß, ziseliert.
Vs. Brustbild v. r. Umschft. (unten besinnend): MA-
XIMIL • HER • Z ■ POLHAIM • V ■ RASPACH ■ JE . 42

Abt Mathias vi

Rs. Baum, dessen Wipfel vom Sturm gebrochen wird;
an einem Ast des Stammes Schild mit Krone. Umschft.
(unten beginnend): . MEA . SORTE CONTENTVS . M •
D. C • XV.

Nach gütiger Mitteilung des Herrn Direktors des n. ö.
Statthalterei-Archivs Dr. Albert Starzer erscheint unser Max v.
Polheim i. J. 1593 zugleich mit seinen Brüdern Sigmund Ludwig
und Adam als mit der Feste Ottenschlag belehnt. 1612 erhielt Max
die Belehnung mit einem Lehen bei Langenlois und Gföhl; hier
heißt er »unser lieber getreuer«, woraus Starzer schließt, daß M.
keine öffentliche Stellung bekleidet habe, sie wäre sonst auch in einem
Lehensbriefe erwähnt. Im Juli 1617 war Max mit Hinterlassung
eines Sohnes Karl bereits gestorben. — Ra^pach, nach welchem
sich unser P. nennt, ist inmitten der von ihm erworbenen Lehen
im Gerichtsbezirk Gföhl gelegen.

n. 269. v. Donrsperg Joachim, o. J.

P. Zeggin. — 35mm, S., i6-i5g, Henkelspur, ge-
prägt.

Vs. Brustbild v r. Umschft: IOACH : A . DONRS-
PERG . IN . IGLING : ARNSCHWANG . ET Am Abschnitt
des Ärmels • P . Z •

Rs. Wappen mit Decke, zwei Helmen und Kleinoden.
Umschft: KHAVF(ring) : SER • ELECT'8 BAV : CON • IN-
TIM ■ SVP : CAN : ET . PR^F : IN . VTENDORF +

Beierlein. Med. im Oberb. Archiv XII, S. 13g. —
Erman, Taf. X, n. 6.

D. war Kurfürst Maximilians I. Rat und Oberster Kanzler,
»einer der tätigsten und verdienstvollsten Räte« dieses Fürsten,
geb. 1561, ]■ 1650. Die Herren von D. stammen aus Österreich
und erwarben gegen Ende des XVI. Jahrhunderts das Bürgerrecht
in München. Joachim wurde 1624 in den Freiherrnstand erhoben
und ist der Stammvater der noch blühenden Familie. Beierlein 1. c.

n. 270. Leop. Wilhelm, Erzherzog v. Öster-
reich, o. J.

P. Zeggin. — 43 mm, S., 33" 15 g, geprägt, Henkelspur.

Vs. Brustbild v. r. Umschft. (unten beginnend): LEO-
POLDVS . GVILIELMVS . D . G . ARCHID . AVSTRLE ■
Unter dem Abschnitt des rechten Armes PZ (vertieft).

Rs. Kreuz, davor Lamm, dahinter Löwe. Umschft.
(unten beginnend): TIMORE — DOMINI.

Eh. L. W., Sohn K. Ferdinands IL, geb. 1614, wurde Bischof
von Passau und Straßburg, dann von Olmütz, Breslau und Halber-
stadt, 1641 auch Hoch- u. Deutschmeister, 1646—1676 General-
statthalter in den Niederlanden, ein Kriegsheld und Freund der
Künste, f 1662. — Porträtmed. des Eh. Österreich n. 180.

n. 271. Pfalz-Neuburg, Wolfgang Wilhelm. 1615.

P. Zeggin. — Oval, 44 X 32mrn> G., 19*80 g, Guß.

Vs. Brustbild v. r. Umschft. (unten beginnend):
WOLFG • WILH • D • G • C • PA • RHE • DVX • BA • IV ■
CL • MON • ET -c

Rs. Wappen mit Fürstenhut und goldenem Vließ.
Umschft. oben auf einem Band: IN • DEO • MEA ■ CON-
SOLATIO Zu beiden Seiten des Hutes 16 — 15.

Bei Exter nicht.

Wolfg. Wilhelm, ältester Sohn des Pfalzgrafen Philipp Lud-
wig, geb. 1578, war dreimal vermählt, starb 1653. Seinem Vater
sukzedierte er 1614. Kuli, Mitth. d. bayr. num. Ges. X (1891), 180.









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Säußenstein, 158t.
 
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