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Dorotheum <Wien> / Kunstabteilung [Hrsg.]
Sammlung † Friedrich Otto Edler von Leber (1803 - 1846): erstklassige Rüstungen, Helme und Waffen des 15. bis 17. Jahrh. ; ausgezeichnete gotische Glasgemälde und Wappenscheiben ; Standesscheibe von Uri von Daniel Lindtmayer 1587 ; Georgsstatue, Wien 1334 ; Antiquitäten, deutsches Steinzeug, Fayencen, Zinn, Gläser, alte Musikinstrumente ; Versteigerung: 9. und 10. November 1925 (Katalog Nr. 364,1) — Wien, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.23257#0024
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87 Brust von einem Trabharnisch. Am unteren Teile zweimal geschiftet,
rechts ein glatter, kurzer Feldrüsthaken, der mit Kloben befestigt ist.
Der starke aufgewulstete Brustrand und die Ränder an den Armaus«
schnitten sind geschnürt. Die Brust ist reich mit Darstellungen und Ornamenten
in Ätzmalerei geziert. Am oberen Brustrande Darstellungen aus dem
Leben der Landwirte, Weinhauer im Rebengarten und rodenden Bauern
von einem Mann in vornehmer Tracht angewiesen. Am Mittelgrad die
Darstellung der Lucretia romana, die nadct vor einem geflügelten Todes«
genius steht, der ihre Hand mit dem Dolch nach ihrer Brust führt. Daneben
eine Schrifttafel mit der Aufschrift: »Das ist die Lucretia, 1548.« Oberhalb
eines reichen Blattwerkornamentes auf gekörntem Ätzgrund. Auf den
Rändern entlang der Armausschnitte flott gezeichnete Jagddarstellungen
von der Hasen« und Sauhatz. Unten sdimale, ornamentale Zierstreifen.
Am oberen Brustrande eingeätzt die Buchstaben W und G, eingeschlagen
die Plattnerzeichen W und Lilie.

Das Stück ist ein hervorragend gutes Exemplar und ein bedeutender
Repräsentant für die Werkstätte eines süddeutschen, wohl Nürn-
berger Ätzmalers,

Um 1548.

Siehe Abbildung Tafel IV

88 Oberster Halsring einer Rüstung mit stark geschnürtem Rande,
Erste Hälfte des 16. Jahrh.

Hf

89 Ein Paar Ärmel aus Kettenpanzer mit Messingringen an der Handwurzel.
Deutsch, 16. Jahrh.

90 Ganzer, blanker Feldharnisch, bestehend aus Helm, Kragen mit Arm«
zeug, Brust und Rücken, Beintaschen, Schamkapsel, komplettem Beinzeug
mit Ober« und Unterdichlingen und Schuhen. Der Helm ist überaus schwer
gearbeitet und trägt an der Vorderseite einen Schraubdorn zur Aufnahme
eines Verstärkungsstüdces für das Gestech über das Dill. Der Halsrand
läuft auf einem Wulst am Kragen. LInterhalb des stark aufgetriebenen
Brustrandes der Tapullbrust das Augsburger Beschauzeichen. Dichling und
Kniekappe des rechten Beines sind nicht zugehörig und stammen von
einer etwas älteren Rüstung.

Die ganze Rüstung um 1570.

Siehe Abbildung Tafel II

91 Linke Beintasche einer knechtischen Rüstung.

Um 1570.

92 Ganz geschlossene Pickelhaube. Die Kappe seicht achtkantig. Sonnen«
schirm und dreifach geschobener fürfallender Bart.

Lim 1560.

Siehe Abbildung Tafel VII

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