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Zietz, Peer; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Werra-Meißner-Kreis: 3, Altkreis Witzenhausen — Braunschweig, Wiesbaden: Vieweg, 1995

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https://doi.org/10.11588/diglit.49727#0012
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Vorwort

Als sich vor fünf Jahren die Grenze zum benachbarten Thüringen öffnete, hatten wir erstmals Vergleichsmöglichkei-
ten der Denkmalschutzarbeit in beiden Teilen Deutschlands. Der amtliche Denkmalschutz in der DDR hatte sich
offensichtlich mehr auf geschichtsträchtige Einzelobjekte beschränkt und im übrigen die Eigentümer allein gelas-
sen. Bei uns im Werra-Meißner-Kreis finden wir dagegen viele Zeugnisse der segensreichen Breitenwirkung von
Dorf- und Stadterneuerungsprogrammen, aber auch des beispielhaften Einsatzes der Grundstückseigentümer.
Wir erkennen oft erst im Vergleich, wie liebens- und lebenswerte Dorfbilder und Stadtansichten durch aktives Zu-
sammenwirken von amtlichem Denkmalschutz und privater Initiative gerettet und überliefert werden konnten.
Wir sind dem Landesamt für Denkmalpflege dankbar, daß mit dem nunmehr vorgelegten Band III der Denkmal-
topographie für das Gebiet des Altkreises Witzenhausen die schützens- und erhaltenswürdigen Kulturgüter im ge-
samten Kreis erfaßt sind. Vor fünf Jahren erschien Band I der Denkmaltopographie des Werra-Meißner-Kreises, der
das Gebiet des ehemaligen Landkreises Eschwege abdeckt. Kurz darauf wurde der Band II für das Stadtgebiet
Eschwege fertiggestellt. Damit war bisher nur für einen Teil des Werra-Meißner-Kreises eine anschauliche Grund-
lage geschaffen, um die Ziele des Denkmalschutzes bei Hauseigentümern, Städten, Gemeinden, Behörden und in
der Öffentlichkeit bekanntzumachen.
Die neue Dokumentation schafft für alle Beteiligten - nicht nur für die Denkmalbehörden - Rechtssicherheit im Um-
gang mit dem historischen Erbe. Jeder kann sich informieren, wo welches Gebäude oder welche historische Anlage
dem Denkmalschutz unterliegt. Alle Bürger, die Eigentümer von Kulturdenkmälern sind, werden individuell von
der Aufnahme ihres Denkmals in die Dokumentation in Kenntnis gesetzt.
Wir hoffen, daß mit der flächendeckenden Dokumentation das Bewußtsein im Umgang mit historischer Bausub-
stanz verbreitert und verstärkt wird. Vielleicht bewirkt ja die Dokumentation von Einzelobjekten, Straßenzügen und
Gesamtanlagen auch, daß man die Vielzahl der kleinen Bausünden an Kulturdenkmälern und in ihrer Umgebung
bemerkt und beseitigt. Den Verantwortlichen in Städten und Gemeinden und der weiteren Öffentlichkeit liegt nun
ein dreibändiges Gesamtwerk vor, das anschaulich Zeugnis ablegt von der Geschichte dieser Region. Ich bin stolz
und allen Beteiligten dankbar, daß es gelungen ist, für unseren Kreis die Dokumentation zum Abschluß zu bringen
und ich hoffe, daß sie überall die Resonanz erfährt, die ihre Verfasser und alle im Denkmalschutz Engagierten ver-
dienen.
Theodor Leyhe
Erster Kreisbeigeordneter

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