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Dümichen, Johannes [Hrsg.]
Die Flotte einer aegyptischen Koenigin aus dem XVII. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung und altaegyptisches Militair im festlichen Aufzuge auf einem Monumente aus derselben Zeit abgebildet: nebst einem Anhange enthaltend ... als ein Beitrag zur Geschichte der Schifffahrt und des Handels im Alterthume — Leipzig, 1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.3523#0004
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BERICHT

ÜBER

DIE IN DEN JAHREN 1863 — 1865 ZUM STUDIUM DER MONUMENTE

DURCH

ÄGYPTEN, NÜBIEN und den SUDAN

UNTERNOMMENE REISE

> . VON

JOHANNES DÜM1CHEN.

Noch ist der aus den Staubwolken der Saharen gewobene Schleier der grossen Wüstenkönigin

von keinem Sterblichen ganz gelüftet worden." — Das ist wahr und wird wahr bleiben in alle Zeiten.

Afrika das abgeschlossene und unzugängliche, unwirthsam zum grossen Theil an seinen Küsten, unwirth-

samer noch in seinem Innern, Afrika mit seinen unabsehbaren, zwar hie und da durch Oasen belebten, aber auch

ebenso gänzlich wasserlosen Sand- und Felsenwüsten, mit seinen weiten undurchdringlichen Urwäldern, mit seinen

sengenden Winden, seiner verzehrenden Sonnenglut und seinen durch das Klima alljährlich sich neu erzeugenden

K ankheiten-, Afrika, bewohnt in seinem Innern von unzähligen, hier sesshaften, dort umherziehenden, wilden und

halbwilden Stämmen, die als Jäger ihren Urwald, als Nomaden ihre Chala und Steppe, als Söhne der Wüste ihren

VI lden sand und ihre kahlen Felsen nicht minder innig lieben wie der Tyroler seine schneebedeckten Alpen, die

A f eben ihrer von den Vätern ihnen überkommenen Lebensweise aus tiefster Seele verabscheuen, eine vervoll-

nende Aenderung ihres Zustandes auch nicht im geringsten herbeiwünschen, am allerwenigsten durch das

Christenthum*), das, leider sei es gesagt, grade in Afrika zum grossen Theil auf einer so verabscheuungswürdigen

'etat steht, dieses Afrika, das ebenso schöne als schreckliche, durch seine Pracht und Herrlichkeit zum Besuche

d aber auch durch seine Schrecknisse den Besuchenden warnend, ihn zurückhaltend und vernichtend, nie-

;rd über dasselbe sich, unserem Erdtheile gleich, die Cultur erstrecken. „Stets waren es Nomaden," sagt

« +rpffpnrl die den Sandocean durchstreiften und der Natur der Wüste zufolge war das Wanderleben
"Russegp-er g0 uuin-^u., „

a- ie und^unerlässliche Bedingung der Existenz dieser Völker, eine Bedingung, die so an die Natur des

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, •• » ;a+ rlass sie davon nie getrennt werden kann, nie, so lange die Wüste eine Wüste bleibt, was
Landes geknuptt ibi>, ^DD

^ 11 5t, wird so wie es stets seit Jahrhunderten der Fall war. Civilisation und Wanderleben sind aber,
qtets der Fall sein v\ 5

h/chte aller Zeiten und aller Völker lehrt, unvereinbar." Niemals wird daher Afrika in seiner ganzen

Wl6 16 ' civüisirten Nationen bewohnt sein, so lange es dort noch Wüsten und in den Wüsten Nomaden

Aus e nung ^ ^ aufhören könnte, ist eine Illusion, die gegen die Gesetze der Natur streitet. Darum

geben wir , 'p„chehen möge, Afrika in alle Zeiten für den Reisenden gefahrvoll bleiben und den Zauber

wird, was auch immer gescne &

n mit dem es von ieher ausgestattet war, niemals verlieren. —
des Geheimnissvollen, mit uw

auch rade dem'Afrika-Reisenden mehr als jedem anderen die Gefahr, dem Klima und sonstigen

, .--u -ai zum Oufer zu fallen, vor Augen sich stellt, ob er es auch weiss, dass hinter dem Wende-
ungünstigen Verhaltnissen zu F

' • N'Hlnle wie abessinische Mönche, die „durch Ignoranz, Scheinheiligkeit, Faulheit und gemeine Laster jeder Art

*) Koptische Priester im M < , ^ ^ .^ gchweisse des Fleissigen, als Kuppler und Ehebrecher sich auszeichnen und be-

excelliren, die sie ^^ ^^ ^ ■ einbli t^ wahrlichj solche Diener der Kirche sind wenig geeignet, Ehrfurcht

trügen und stehlen, wenn m

o^ühpnpn Religion einzuflössen.
vor unserer ernaoeneu ^ci 0

Dümicnen, Bericht.
 
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