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Dümichen, Johannes
Baugeschichte des Denderatempels und Beschreibung der einzelnen Theile des Bauwerkes nach den an seinen Mauern befindlichen Inschriften — Strassburg, 1877

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https://doi.org/10.11588/diglit.5933#0017
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Uebersicht der Tafeln

und

einige Erleeuterungen zu den auf denselben mitgetheilten
Inschriften und Darstellungen

Zur Orientirung über die Lage der verschiedenen Rseume des Denderatempels und über den
Platz, an welchem die hier mitgetheilten Darstellungen und Inschriften sich befinden, habe ich
einen Grundriss des Tempelgeba?udes vorangestellt, mit Beifügung der aus den Bauinschriften aus-
gezogenen Namen und Maasse sajmmtlicher Rseume. Die Mittelssele habe ich mit grossen latei-
nischen, die Touren derselben mit Meinen lateinischen, die Corridore mit griechischen Buchstaben
bezeichnet, washrend ich die Seitengemsecher nach roemischen und ihre Thüreu nach arabischen
ZiiFern angeordnet habe. Den auf den Tafeln gegebenen Inschriften und Darstellungen habe ich
dann ebenfalls die dem Grundriss entsprechenden Buchstaben und Zahlen beigefügt, so dass man
sofort orientirt ist, an welchem Platze des Tempelgebseudes die mitgetheilten Inschriften sich
befinden. In Bezug auf die Reihenfolge habe ich die in den beiden grossen Bauinschriften beo-
bachtete inne gehalten, welche die ganze Tempelanlage in zwei Haslften theilen und nun die Ramme
der rechten und linken Seite der Reihe nach besprechen, beidemal ausgehend von dem unter den
Seitengemajchern des Sanctuariums A die Mitte bildenden Zimmer I. Es ist dieser Raum etwas groesser
als die Gemsecher zu seiner Rechten und Linken und heisst er desshalb in den Inschriften «das grosse
Gemach». Als Maass werden angegeben «8 Ellen im Quadrat», das. sind, die asgyptischeElle nach der
Bestimmung von Lepsius zu 0m,525 gerechnet, 4"',20. Nr. II führt den Namen «das Zimmer der
Vase» mit «6 Ellen Breite* = 3m,15 und «8 Ellen Tiefe» = 4n,,20 bezeichnet. Nr. III heisst «das
Sistrumgemach» dessen Maasse auf «8 % % zu 8», d.h. auf 8 % Ellen oder 4m, 515 Tiefe und 8 Ellen
oder 4m,20 Breite angegegeben werden. Nr. IV heisst «das Gemach der Wiedererstehung (?) des
Leibes», von welchem bezüglich der Maasse gesagt wird, dass es «8 */2 */,0 zu 5 % d. h. 8 3/s
Ellen oder 4ra,515 tief und 5 7/24 Ellen oder 2m,778 breit. Nr. V heisst «das Zimmer der Geburts-
stsette» und zwar des Geborenwerdens der Isis und nicht des Osiris, wie Hr. Mariette geneigt ist
anzunehmen, indem er P. 81 seines «Itineraire» bezüglich dieses Zimmers sagt: «La chambre
etait consacree a Osiris. Dans cette chambre, Osiris mort etait cense rendu ä la vie.» Wenn Hr.
Mariette sich die Mühe nehmen will, den Inhalt der von ihm selbst über dieses Zimmer verceffent-
lichten Inschriften zu prüfen, so wird er auch nicht eine Stelle finden, die für seine Annahme
spricht. Aus allen bildlichen Darstellungen und Inschriften dieses Raumes geht vielmehr aufs
deutlichste hervor, dass derselbe als «die Geburtsstaette der Ijis» zu betrachten, woselbst man,
 
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