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Schreiber, Wilhelm Ludwig [Bearb.]
Meisterwerke der Metallschneidekunst (Band 41,1): Die Schrotblätter in Danzig, Königsberg, Pelplin, Riga — Straßburg: J.H.Ed. Heitz (Heitz & Mündel), 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.61628#0025
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RIGA.

Die sämtlichen in Riga befindlichen Metallschnitte
sind von Reinhold Soltrumps, einem Sohne des gleich-
namigen Rigaer Bürgermeisters, gesammelt worden. Er
lebte um 1466—1480 als Vikar in Riga und klebte diese
Bilder in einige ihm gehörende Bücher ein.
In den Vorderdeckel der Practica nova judicialis des
Johannes Petrus de Ferrariis, die von Heinrich Eggesteyn
in Straßburg um 1475—77 gedruckt wurde (Hain 6985)
klebte er den auf Tf. 13 abgebildeten Metallschnitt,
während er in den Hinterdeckel ein Exemplar des Christo-
phorus-Bildes befestigte, von dessen Abbildung aber ab-
gesehen wurde, da unsere Tf. 6 bereits das Königsberger
Exemplar dieses Blattes wiedergibt.
Alle übrigen Blätter klebte er in das Speculum histo-
riale des Vincentius Bellovacensis, das um 1470 von
Adolf Rusch in Straßburg gedruckt wurde (Copinger 6245)
und in zwei Bände gebunden ist. In dem ersten Band
sind auf einem nur wenig bedruckten Blatt (Bl. 3 a) die
Tafeln 15, 16 und 17 eingeklebt. Im Deckel waren auf-
geklebt: die Tf. 19 als Mittelbild, umgeben oben von 59,
55, 53, 38, links 56, 40, 60, rechts 39, 54, 42, unten (ein
Bild völlig vernichtet), 58, 61, 57; ferner die Tf. 18 als
Mittelbild, umgeben oben von 35, 36, 41, 37, links 47, 46,
44, rechts 48, 49, 43, unten 51, 45, 50, 52. — In dem
zweiten Band klebt im Vorderdeckel zu oberst die Folge
23—34 in drei Reihen zu je vier Blatt, darunter neben-
einander 21, 20 und 22; im Rückendeckel die Tf. 14.
Hiervon sind die Tafeln 18 und 19 mit den sie um-
gebenden, teilweise stark beschädigten Bildern dem
Städtischen Kunstmuseum in Riga über-
wiesen worden. Die übrigen sind der Stadtbi-
b 1 i o t h e k verblieben, und zwar trägt der J. P. de
Ferrariis die Signatur Jur. Nr. 1071, der Bellovacensis die
Signatur Hist. Nr. 1450.

13. Hl. Dreieinigkeit.
Gottvater nimmt den Leichnam des Sohnes, den
zwei Engel auf einem Leintuch gebracht haben, entgegen,
während sechs andere Engel die Leidenswerkzeuge halten.
Wir haben hier nicht nur die gleiche Bordüre, die wir

schon bei anderen Arbeiten aus der Werkstatt des Berg-
wolken-Meisters kennen lernten, sondern auch die Zeich-
nung und die Technik entsprechen durchaus denen der
Tafeln 7 und 8, besonders der letzteren. Der Mantel
Gottes ist in gleicher Weise behandelt wie das Gewand
des Königs, die Borte an der Kappe seines Begleiters
entspricht der Verzierung auf dem Leichentuch in den
Händen der Engel, und auch der Fußboden ist auf bei-
den Blättern in ganz gleicher Weise mit gezierten
Vierecken ausgefüllt. Das Bild selbst ist eine Kopie nach
einem Stich des Meisters mit den Bandrollen (P II 17, 17).
Das Kreuz und die sechs schwebenden Engel sind von
der Gegenseite dargestellt. Bildgröße: 264:188; Bor-
düre : 335 : 253.

[Sehr. 2439a], Bemalung: Gelb, grün, dunkelrot.
Im Vorderdeckel der Practica des J. P. de Ferrariis
[s. oben].

Hl. Christoph.
Die Abbildung dieses Blattes ist, wie schon oben
bemerkt, unterblieben, da es mit dem auf Tf. 6 abge-
bildeten identisch ist.

Sehr. 2591. Bemalung: Gelb, grün, dunkelrot.
Das Blatt klebt im Rückendeckel des bei der vorigen
Tafel erwähnten Bandes.

14. Der Kalvarienberg.
Es kann wohl kaum einem Zweifel unterliegen,
daß dieses Blatt in derselben Werkstatt wie die Tf. 13

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