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Staatliche Sammlungen für Kunst und Wissenschaft zu Dresden; Staatliche Kunstsammlungen Dresden [Contr.]; Gemäldegalerie Alte Meister (Dresden) [Contr.]; Ebert, Hans [Oth.]
Kriegsverluste der Dresdener Gemäldegalerie: vernichtete und vermisste Werke — Dresden: Staatliche Kunstsammlungen, 1963

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.62815#0013
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VORWORT
Sicher wird es in der ganzen Welt interessieren, über die Kriegsverluste der Dres-
dener Gemäldegalerie genau informiert zu werden. Die Generaldirektion der Staat-
lichen Kunstsammlungen Dresden hatte den Wunsch, den jetzt vorliegenden „Katalog
der Kriegsverluste der Dresdener Gemäldegalerie“ schon viel früher herauszugeben.
Aber es ging beim besten Willen nicht, denn trotz eifrigen Forschens fehlten uns
lange Zeit die dazu unbedingt notwendigen Unterlagen.
Um genau festzustellen, was von den vor Beginn des Krieges vorhandenen Bildern
der Gemäldegalerie fehlte, mußte zuerst dieser Bestand ermittelt werden. Das aber
war nicht möglich, weil die Listen der Zugänge nach 1930 in den Kriegswirren ver-
lorengegangen waren. Erst als sie nach vielem Forschen im Jahre 1959 dann doch
durch einen glücklichen Umstand entdeckt wurden, konnte mit der Arbeit begonnen
werden.
Die erste Aufgabe war es, mit Hilfe der wiederaufgefundenen Unterlagen genau
fcstzustellen, wieviel und welche Bilder vor Beginn des Krieges in der Dresdener
Gemäldegalerie vorhanden waren. Erst danach war es möglich, anhand der nach
dem Kriege in Dresden befindlichen und bis 1960 restlos inventarisierten Bestände
der Gemäldegalerie die Kriegsverluste festzustellen.
Der „Katalog der Kriegsverluste der Dresdener Gemäldegalerie“ gliedert sich in
zwei Teile. Im ersten Teil sind die Bilder aufgeführt, die im Kriege vernichtet
wurden. Im zweiten, wesentlich größeren Teil sind die vermißten Gemälde ver-
zeichnet, für deren eventuelle Vernichtung es keinerlei Beweise gibt, über deren
Schicksal im Kriege und nach dem Kriege aber auch bis zur Herausgabe unseres
Verlustkataloges noch nichts ermittelt werden konnte.
Zahl und Titel der 1945 vernichteten Bilder sind von der Generaldirektion der
Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in den nach 1956 herausgegebenen Katalogen
der Dresdener Gemäldegalerie und in mehreren anderen Publikationen veröffent-
licht worden. Es handelt sich um die 199 Kunstwerke, die beim Angriff der anglo-
amerikanischen Luftwaffe auf Dresden am 13. Februar 1945 durch Bomben vernichtet
wurden und um jene 2 Bilder, die anschließend durch Feuchtigkeit zerstört wurden.
Uber die im Bombenhagel zugrundegegangenen Gemälde gibt es genaue Aufzeich-
nungen, weil sie zu jener Zeit noch in der unmittelbaren Obhut von Mitarbeitern
der Gemäldegalerie waren. Insgesamt sind aber nach bisher möglichen Feststellun-
gen 206 Bilder der Dresdener Gemäldegalerie den Kriegseinwirkungen zum Opfer
gefallen. Dazu zählen auch 5 Gemälde, die bei Angriffen der faschistischen deut-
schen Luftwaffe auf Warschau und Belgrad vernichtet wurden.

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