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Ehlers, Ernst Heinrich [Hrsg.]; Doering, Hans [Ill.]
Hans Döring: ein hessischer Maler des 16. Jahrhunderts — Frankfurt a. M. [u.a.], 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.25569#0012
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Oemälde.

Lucrecia:

Tasell. Städtische Gemäldesammlung in wiesbaden. Latalog Nr. 1Z. Als Lranach bezeichnet.
Auf ^>olz (Vuchs) 40 cm hoch, 31.Z cm breit.

von dunklem Grunde hebt sich als Mftbild der offenbar sihende, zum
Teil unbekleidete jugendliche Srauenkorper ab. Der leicht nach der rechten
Schulter geneigte 2äopf hat traurig-ernsten, ruhigen Zlusdruck. Von der IVurzel
der geraden Nase gehen chmmetrisch dünne 2lugenbrauen im Bogen auf die
hohe Stirn. Die weit geöffneten Augen find schwach mandelförmig, von starken
2lugenlidern umrahmt. Der kleine Nlund steht über einem weichen, vollen
Mnn. llnter einer von perlenketten umfchnürten lsaube tritt das gescheitelte
wellige l^aar hervor und läuft auf der linken Seite des Gesichts in zwei Locken
zum Hals herab vor dem Ghr mit charakteristischem, auffallend groszem Ghr-
läppchen; auf der rechten 5eite des Gesichts hebt sich das gelockte H>aar kaum
vom Grunde ab. — Cin kurzer lÄals geht aus dem Aumpfe hervor, desfen Brust-
und Bauchfläche bis zur lsöhe des verdeckten llabels nackt ist. Die weit ge-
trennten Brüste haben jugendliche Sorm. — Um den lsals liegt ein mit Tdel-
steinen besehter goldener Reif, an dem ein perlen tragendes Schmuckstück hängt.
vor diesem zieht von den Schultern bis auf den Busen eine grosze )äette, die
von einer Doppelreihe groszer goldener Ringe gebildet wird. — lvährend die
linke ^>and lässig im Schooße liegt, hält die vorgestreckte rechte den Griff eines
Schwertes, dessen mit Blutrinne versehene Llinge unterhalb der rechten Brust
in einer blutenden Ivunde steckt. — Lin dünnes, weißes, enge Zalten bildendes
lZemd deärt die rechte Schulter, den rechten Gberarm und liegt unterhalb der
Brust in geringem Abstand neben dem läörper; ein gleicher Ärmel ist vor der
linken ltzandwurzel sichtbar. Über diesem Gewand liegt auf der linken Schulter
und Mrperseite ein aus schwerem Stoff gebildeter dunkelbraun-violetter Ulantel,
dessen geradlinig herablaufender Rand von einem pelzstreifen eingefaht ist;
seine rechte U>älfte ist wenig vom dunklen Grunde abgesetzt. von ihm durch
die linke darauf ruhende H>and getrennt läuft quer über den Schooß eine nach
unten abschließende dunkle pelzdecke.

2lm Gberrand des Bildes steht rechts und links neben dem Scheitel und
der Stirn der Lueretia jederseits querlaufend mit goldener groszer Sraktur das
Distichon:

OVN VI XI iVLll'IVVU KV

Lunei^ 8VV VUViVI

VKKIOK.^ll' KX KKKKO VKOI'O

i.z.i.q

VUVLI

KIV

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