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Ehmer, Hermann; Stadtarchiv <Schwäbisch Gmünd> [Hrsg.]
Geschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd — Stuttgart, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.42374#0219
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Gmünd, im Spätmittelalter

sich gegen die nächtliche Schließung der inneren Stadttore richtete, erkennt man
unschwer den Konflikt zwischen den »Burgern« und den Handwerkern, die sich
durch die Maßnahmen der Innenstädter auch topographisch benachteiligt fühlen
mußten.
Zu einem nicht geringen Teil wurde das Gesicht der Stadt und ihrer Markung von
den Wirtschaftsaktivitäten der Bürgerschaft geprägt. Schmiede und Gerber siedelten
sich an den Wasserläufen an, die Schmiede in den beiden Schmiedgassen vor dem
Kappeltor, die Gerber zunächst in der »alten« Ledergasse am Höferlesbach, bevor
sich der größte Teil wohl am Anfang des 15. Jahrhunderts in der heutigen Ledergasse
vor dem Arentor niederließ.118 Am Spital lagen die »Fischhäuser« der dort, im
Bereich der heutigen Fischergasse, lebenden Fischer.119 Die Textilhandwerker
bleichten ihre Tuche vor dem Rinderbacher Tor.120
Zu den meisten Häusern in den Vorstädten, aber auch zu den Häusern in der dichter
bebauten Innenstadt, gehörte ein mehr oder weniger großes Gartengrundstück. Die
Gassenzeilen der Vorstädte waren noch nicht durchgehend bebaut, sondern ließen
Lücken für Wiesen, Gärten und Baumgärten.121 Im 15. Jahrhundert erstreckten sich
Krautgärten vor den Toren der Stadt.122 Einzelne Weiher dienten wohl der Fisch-
zucht.123 Neben der Nutzung der Stadtmarkung als Äcker und Wiesen war auch die
extensive Bewirtschaftung als »Egerde« vertreten.124 Ein Teil der Markung diente als
städtische Viehweide.125 Die Markung Rinderbach und der Sachsenhof, beide im Spi-
talbesitz, wurden zeitweise an Schäfer verpachtet.126 Mehrere Steingruben127 und
Ziegelhöfe lieferten Baumaterial, Mühlen nutzten die Wasserkraft der Rems und des
Waldstetter Bachs.128
 
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