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https://doi.org/10.11588/diglit.42374#0442
364
Schwäbisch Gmünd im 19. Jahrhundert
Hof- und Staats-
Handbuch/Jahr
B evölkerungszahl
total
davon
ev.
kath.
jüdisch
sonstige
1)
1807/1808
5
333
—
—
_
_
2)
1809/1910
5
341
50
5
291
-
-
3)
1824
5
650
287
5
363
-
-
4)
1831
5
718
355
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5)
1835
6
038
538
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-
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6)
1839
6
235
665
5
570
-
-
7)
1847
6
530
896
5
634
-
-
8)
1854
6
267
855
5
412
-
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9)
1862
6
677
1
134
5
530
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13
10)
1866
8
852
2
064
6
766
9
13
11)
1869
9
067
2
076
6
961
22
8
12)
1873
10
739
2
907
7
794
29
9
13)
1877
12
838
3
860
8
919
37
22
14)
1881
13
774
4
226
9
479
49
20
15)
1886/1887
15
321
4
769
10
453
67
32
16)
1889
15
256
4
722
10
435
67
32
17)
1892
16
817
5
330
11
368
97
22
18)
1896
17
292
5
064
12
162
62
4
19)
1901
18
699
5
889
12
712
81
17
Die strukturelle Entwicklung der Gmünder Bevölkerung im 19. Jahrhundert wird
durch obenstehende Aufschlüsselung verdeutlicht. Die »Gründerjahre« waren
geprägt durch eine Menge von Industriebetrieben. Die Unternehmer jener Tage
waren selbstbewußt. Sie konnten sich neben dem Inlandsbedarf auch in weitem
Maße auf ein blühendes Exportgeschäft stützen. Interessant ist in diesem Zusam-
menhang die Tatsache, daß auch nach dem preußisch-französischen Krieg von
1870/71, als man sehr vermessen und überheblich von dem Nachbarn im Westen als
dem bösen »Erbfeind« zu reden nicht müde wurde, Gmünder Industriebetriebe es
trotzdem für zumutbar und opportun hielten, aus reinen Geschäftsrücksichten her-
aus, sich in der Reklame der französischen Sprache zu bedienen. So warb zum Bei-
spiel die Firma Wilhelm Binder: Maison fondee en 1868, 300 ouvriers. Fabrication de
tous les articles d’orfevrerie argent, grands et petits articles, au titre de
800/1000 & 923/1000 (sterling silver) en tont genres etpour tous lespays. Manufactu-
re d’ orfevrerie argent. Exportation pour tous lespays. Grand Depot d Pforzheim chez
Mr. Ulrich Finckh.71 Und das in einem vorrangig für den inländischen Gebrauch her-
ausgegebenen Adreßbuch.
Als das 19. Jahrhundert langsam zur Neige ging, waren seit dem Friedensschluß
immerhin 28 Jahre ins Land gegangen. Trotz mancher provozierender Politik der
Kanonenboote und diplomatischer Fehltritte herrschte noch Friede. Wie auf der
ganzen Welt wurde auch in Gmünd der Übergang in das 20. Jahrhundert gebührend
Schwäbisch Gmünd im 19. Jahrhundert
Hof- und Staats-
Handbuch/Jahr
B evölkerungszahl
total
davon
ev.
kath.
jüdisch
sonstige
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1807/1808
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18
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889
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Die strukturelle Entwicklung der Gmünder Bevölkerung im 19. Jahrhundert wird
durch obenstehende Aufschlüsselung verdeutlicht. Die »Gründerjahre« waren
geprägt durch eine Menge von Industriebetrieben. Die Unternehmer jener Tage
waren selbstbewußt. Sie konnten sich neben dem Inlandsbedarf auch in weitem
Maße auf ein blühendes Exportgeschäft stützen. Interessant ist in diesem Zusam-
menhang die Tatsache, daß auch nach dem preußisch-französischen Krieg von
1870/71, als man sehr vermessen und überheblich von dem Nachbarn im Westen als
dem bösen »Erbfeind« zu reden nicht müde wurde, Gmünder Industriebetriebe es
trotzdem für zumutbar und opportun hielten, aus reinen Geschäftsrücksichten her-
aus, sich in der Reklame der französischen Sprache zu bedienen. So warb zum Bei-
spiel die Firma Wilhelm Binder: Maison fondee en 1868, 300 ouvriers. Fabrication de
tous les articles d’orfevrerie argent, grands et petits articles, au titre de
800/1000 & 923/1000 (sterling silver) en tont genres etpour tous lespays. Manufactu-
re d’ orfevrerie argent. Exportation pour tous lespays. Grand Depot d Pforzheim chez
Mr. Ulrich Finckh.71 Und das in einem vorrangig für den inländischen Gebrauch her-
ausgegebenen Adreßbuch.
Als das 19. Jahrhundert langsam zur Neige ging, waren seit dem Friedensschluß
immerhin 28 Jahre ins Land gegangen. Trotz mancher provozierender Politik der
Kanonenboote und diplomatischer Fehltritte herrschte noch Friede. Wie auf der
ganzen Welt wurde auch in Gmünd der Übergang in das 20. Jahrhundert gebührend