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Ehmer, Hermann; Stadtarchiv <Schwäbisch Gmünd> [Hrsg.]
Geschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd — Stuttgart, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.42374#0648
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Vom Kaiserreich über die Zeit der Weltkriege bis zur demokratischen Republik

müller mit der Emaillekunst und Konrad Habermaier in der 1950 geschaffenen
Abteilung für Glasformung und Glasveredelung. Walter und Charlotte Lochmüller
sind Meister der Zellenschmelze. Ihre Schüler Peter May und Elisabeth Fischer
haben sich Vorjahren schon einen Namen gemacht. Kurt Nusser und Gerhard Sche-
chinger sind talentierte Schüler Habermaiers; Nusser wurde auch als Schöpfer
moderner Glasfenster in Kirchen bekannt. Emma Schempp war eine bedeutende
Goldschmiedin,206 unvergeßlich sind die Krippenfiguren von Anna Fehrle.
Die Verbindung mit dem Sakralen hat für das Gmünder Kunsthandwerk eine lange
Tradition. In den Kirchen des Landes begegnet man den Spuren von drei Gmünder
Gold- und Silberschmieden: Prof. Fritz Möhler (geb. 1896), Emil Eduard Förster
(geb. 1904) und Hermann Stadelmaier (geb. 1918). Max Bader ist als Restaurator
hervorgetreten. Für die Kunst am Bau sind bekannt geworden: Paula-Maria Walter
mit Reliefschmuck, keramischen Wandgestaltungen und Sgraffitoarbeiten und Sepp
Baumhauer. Von ihm stammen ein Sgraffito am Durchgang im Spital zum Erweite-
rungsbau und Glasfenster in St. Maria auf dem Rehnenhof. »Aquarellist und Radie-
rer durch und durch« (Baumhauer) war Hugo Stadelmaier, der sich durch Ausstel-
lungen in Gmünd und anderwärts viele Freunde geschaffen hat. Überzeugende
Bildleistungen vollbrachten auch Hermann Hörner, Paul Mahringer und Josef
Eduard Wagenblast. Wilhelm Bauknecht, von Haus aus Graveur, ist als Zeichner
hervorgetreten. Als plastische Begabung hat sich Ekart Dietz schon früh hervorge-
tan. Er erhielt den Alleinauftrag zur künstlerischen Ausgestaltung der PH Ludwigs-
burg. Klaus Bohnenberger besitzt als Bildhauer zahlreiche internationale Auszeich-
nungen.
Zu Beginn der sechziger Jahre standen den Gmünder Künstlern nur zwei Ausstel-
lungsmöglichkeiten zur Verfügung: der Ausstellungsraum im Prediger und das
Museum bei der Fachschule. Eine Gruppe junger Künstler hat sich dann in der Gale-
rie Kloss ein Schaufenster geschaffen. Später richtete Walter Giers in der Hinteren
Schmiedgasse seinen »art shop« ein. Diese Galerie wurde später von Edith Wahlandt
weitergeführt.
Mit den Gmünder Künstlern eng verbunden ist auch der Kunstverein. Er nahm 1946
seine Tätigkeit wieder auf. Im Kunstverein hielt 1947 Professor Klein seinen weg-
weisenden und viel diskutierten Vortrag über »Gmünds Chance«, der weiterwirkend
den Anstoß gab zur Umgestaltung des Predigers in ein Kulturzentrum der Stadt.
1965 beging der Verein sein 75jähriges Bestehen. Walter Lochmüller gab einen fun-
dierten Rückblick. Seit vielen Jahren veranstaltet der Verein eine Weihnachtsausstel-
lung. 1968, in der Zeit der Studentenrevolte, der Gärung und der Unruhe, fand der
erste Kunstmarkt in Gmünd statt, veranstaltet von der jungen Garde des Vereins.207
Wegen einiger Entgleisungen bei diesem Kunstmarkt legte der Vorsitzende des Ver-
 
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