villon liegen, welche sehr
groß sind, aber noch mit
Decken nach der alten Art
versehen, daß man die Bal-
ken siehet, welche reich
ausgeschmücket und vergul-
det sind. Von kostbaren
Meublen ist da nichts zu
sehen. Durch diese Gemä-
cher kommt man in die
Gallerie . . . welche gantz
von Rubens vortrefflich ge-
mahlet ist. Brice schreibt,
daß der gemahlten Stücke
24 seyn, ich habe aber nicht
mehr als 22 aufgeschrieben,
und kann auch nicht mehr
besinnen, maßen die Galle-
rie an jeder Seite nicht mehr
als 9 Fenster hat, zwischen
denen 16 Gemälde sind,
noch vier in den Ecken der
Gallerie und noch eines an
jeder schmalen Wand; —
man wolle denn die Con-
trefaits der Eltern der
Königin Marie de Medicis
mit dazu rechnen, welche
m Rahmen an die erste
schmahle Wand gesetzet
sind, aber nicht von Rubens, sondern von Ant. van Dyck gemahlet worden .. .^).
Aus dieser Galerie wurden die Gemälde 1802 entfernt, als der alte Palast zum Senatsge-
bäude umgewandelt wurde. Chalgrin baute dort die neue Prachttreppe ein. Seitdem hängen
die Bilder, mehrmals restauriert, in mehrmals veränderten Rahmen, in willkürlicher Ord-
nung im Louvre*^). Leider konnte bisher von dieser so berühmten Galerie keine alte Innen-
ansicht aufgefunden werden; die einzige alte Abbildung ist ein Schnitt in dem Architektur-
werk von F. Blondei von 1752, aus dem nicht einmal sicher zu ersehen ist, wie die Decke
gestaltet war^"), und vollends nicht, in welcher Weise die 24 Landschaften und Grisaillen
angebracht waren, die eine alte Beschreibung unter den großen Rubensbildern angibt.
„Über das Leben der künftigen Königin von Frankreich bestimmten schon vor ihrer Geburt
die himmlischen Mächte den Faden des Schicksals. Geboren wurde sie in Florenz, derArno-
Stadt, als Tochter des Großherzogs Francesco von Medici, und seiner Gattin, einer habs-
burgischen Kaisertochter. Götter und Grazien umstanden ihre Kindheit und Erziehung.
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