Fliegende Blätter (10.1849 (Nr. 217-240))

16 Der Mörder von Durlach.

Sie schneiden ihm vom Leibe
So Stück vor Stück das Fleisch,
Der arme Sünder erhebet
Ein schreckliches Gekreisch.

Umsonst! — 's wird fortgefahren,
Gesotten in heißem Oel
Das Fleisch von seinem Leibe, —
Gott erbarm' sich seiner Seel'.

So hat er müssen sehen,

Wie man ihn behandelt hat,

Tie Hunde damit gefüttert,

Tie wurden davon satt.

Die Frau hüllt sich in Trauer,
Obgleich sie ihn geliebt,

In einer Älostermauer
Starb sie vor Gram betrübt.

Links und Rechts.

Hieraus kannst Du ersehen,

O wohlgeborner Christ,

Wie unter jedem Umstand
Die Habsucht schrecklich ist!

C. Herloßsohn.

„Du Nachbar, was ist denn das a Rechter un a Linker?"

„Ja weißt, der Linke streichts Haar nauf un der Rechte streichts runter!"

„Was will denn er da mit seinem Klaub-Holz? *) Sieht er
kimmt un' scheer er sich aus dem Bogen 'naus!!"

*) Klaub-Holz — dürres Waldreisig, was die armen Leute im Forste sammeln dürfen.

Mach er, daß er weiter

Redaction: Caspar Braun und Fricdr. Schneider. — München, Verlag von Braun <fe Schneider.
Kgl. Hof- und Universitäts-Buchdruckerei von vr. C. Wolf & Sohn in München.