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22. I Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- ^ ErlchemenwöchenMq.SublcripNonsprelSfur! v r>ntt\

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^ 1 V-

Das gesuchte Abenteuer.

Fortsetzung.)

Die Absichtlichkeit, mit welcher Gevatter Christoph diese
Worte gewiffermasien als eine düstere Warnung aussprach,
machte auf Leo einen tiefen Eindruck. Wie Blitze schossen die
Gedanken in seinem Hirne hin und her; der Schloßherr, den
er anfänglich für einen Sonderling gehalten, wuchs in seiner
Phantasie zu einem entsetzlichen Verbrecher empor, und in-
dem er dessen Ankunft, Eile und sonderbaren Kauf mit dem
Gehörten in Zusammenhang brachte, konnte er sich nicht ent-
halten, auszurufen: „Was zum Teufel kann er wohl mit
den Stricken und dem Eisenwerk gewollt haben?"

Der Gevatter Wirth leerte das letzte Glas, schüttelte feier-
lichst den Kopf und erwiderte blos: „Je weniger man von
solchen Dingen redet, desto besser ist es, und überhaupt geht,
was bei dem Baron geschieht, keinen Menschen etwas an.
Jetzt will ich aber sehen, ob Ihr Zimmer in Ordnung ist."

Eine Viertelstunde später lag Leo begraben in seinem un-
geheuren Himmelbette; aber der Schlaf floh ihn, und gleich
spuckhaften Phantomen tanzten vor seiner Phantasie die son-
derbaren Mittheilungen des dicken Wirths. Endlich war ihm
doch etwas Außerordentliches ausgestoßen, endlich war er auf
der Spur eines großen Abenteuers, wie er es so oft ge-
wünscht. Sein fieberhafter Drang erwachte von Neuem, schon
sah er sich als Helden eines Roman's, wie er so oft gelesen,
in allen möglichen Jntriguen verwickelt, sah sich hundertmal
verkleidet, überfallen, bekämpft, aber stets als siegreicher Ueber-
winder aller Hindernisse, und kam zuletzt triuniphirend am
Ende seines zwölften Bandes an. Solche wunderbare Träume,
welche ihn schon vor dem Schlaf umfangen hatten, verließen
ihn auch nicht während desselben, und steigerten seine Phan-
tasterei so sehr, daß er sich mit dem festen Entschluß erhob,
das Abenteuer zu bestehen.

Als erste Bedingung eines glücklichen Erfolges glaubteI
er ein tiefes Geheimniß über seine Pläne beobachten zu!
müssen, und insbesondere den Gevatter Christoph nicht das
Mindeste argwöhnen lassen zu dürfen. Er kündigte demselben
daher an, daß er einige Tage in Ambach bleiben werde, um
die Umgegend zu durchstreifen, und erkundigte sich mit an-
scheinender Gleichgültigkeit nach dem Wege nach Wallrams-
hausen. Darauf verließ er die Schenke, indem er versprach,
Abends wieder zu kommen.

Die Sonne war noch nicht lange aufgegangen, ein leiser
Morgenwind strich über die Wiesen, daß ihre thaubetropften
Gläser und Blumen wogten wie ein Meer, in allen Gebüschen
sangen und zwitscherten die Vögel und unserm Helden war es
unaussprechlich wohl. Früher nur gewöhnt an den Lärm und
die Atmosphäre der Städte, fühlte Leo Welly jetzt, daß ganz
neue Empfindungen in dieser schönen, melodischen Einsamkeit
in ihm erwachten. Das Blut pulsirte freier in seinen Adern,

I
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das gesuchte Abenteuer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Burg <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 10.1849, Nr. 238, S. 169
 
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