Fliegende Blätter (101.1894 (Nr. 2553-2578))

Verlockendes Inserat.

Junger Bursche vom Lande sucht
Stelle als Hausknecht. Handflächen-
größe 4 Q * Geernteter.

Ans der Kaserne.

Unteroffizier (zum Soldaten,
der Arrest bekommen): „So, jetzt
können Sie 10 Tage „Höhlenfex"
markiren!"

Die Secnndärbahn.

f ekannt im Ländle weit und breit
Durch ihre große Pünktlichkeit
Und ihr geschwindes Läusele
Ist d' Secundärbahn Neussele.

Des Morgens, wenn der Tag kaum
graut,

Wird's aus dem Bahnhof auch schon
laut,

Und schrill ertönt das Pfeifcle
Der Secundärbahn Neuffele.

Und ist gar ein Coupö besetzt,

Der Schaffner seine Lochzang'wetzt;
Und hin saust wie ein Teufele
Die Secundärbahn Neuffele.

Läßt auch die Schnelligkeit bald nach,
Dem Zuge keinen Vorwurf mach';
Es muß sich doch vcrschnäuselc
Die Secundärbahn Neuffele!

_ X. st.

Ans dem Gerichtssa al.

Rechtsanwalt (nach einem un-
bedeutenden Streit-Proceß): „Zum
Donnerwetter! Fünfeinhalb Stunden
darf ich mich wegen so einer Lappalie
da Hereinsetzen — und die schönsten
Raubmörder muß ich stehen
lassen!" _

Schlangenfang im Togoland.

(In vier Bildern.)

Feldwebel: „..Also Sie sind
an der Universität. . . wie sagten
Sie doch?" — Einjähriger: „Jm-
matriculirt!" — Feldwebel: „Na
ja, ganz richtig! . . Wir sagen da
ganz einfach geimpft!"

Ai i ß v c r st n u d c n e s Benefiz.

D i e n st m ä d ch e n (welches die
Tochter des Hauses vom Theater
abgeholt): „Fräulein, wie war das
heutige Stück?" — Fräulein:
„Traurig. .Am Schluffe sterben sechs
Personen!" — Dienstmädchen:
„Das dacht' ich mir gleich, weil so
viele Kränze in's Theater geschleppt
wurden!" _

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