Fliegende Blätter (101.1894 (Nr. 2553-2578))

Immer im Berns.

Kaufmann (zum Portrait-
maler): „Entschuldigen Se, was
kost't das Portrait, wenn ich das
Oel selbst dazu liefere?"

Ans der R e i t s ch u l c.

Unteroffizier (zu einem dicken
Einjährigen, der vom Pferde fliegt):
„ Entweder Reiten oder Luftschiffen!..
Beides zusammen geht nicht!"

S ch l i in m c Aussicht.

In einem Theater wird die neue
Oper eines jungen Componistcn
aufgeführt. Der erste Akt ist zum
großen Theil einem andern Com-
ponisten entlehnt. Gleich nach Beginn
der Vorstellung pfeift das Publikum.

„Himmel", meint der Com-
ponist, „das ist noch gar nicht meine
Musik - und die pfeifen schon so!"

Ein guter Kerl.

Sonntagsjäg er (zum Treiber,
den er angcschossen): „Wie viel ver-
langen Sic denn Schmerzensgeld?"
Treiber: „Ach, wegen dem

Löcherl! . . Lassen wir's bis zum nächsten Mal!"

Des Schalksnarren Tod. Der überraschte Büreauches, oder: Mißlungene Täuschung.

L^ein, wähne nicht, daß meine Hand
Erwärmt noch einmal werde;

Ich wandere aus vom Heimathsland,

Bon der schönen, närrischen Erde.

lind ist cs endlich nun vollbracht,

Was wir Menschen nennen scheiden,

So sollt Ihr Freunde, die mit mir gelacht,
Mich in Narrengewänder kleiden.

Im grünen Wald sollt Ihr hinab
Zur Mutter Erde mich bringen,

Und dann im Chor an meinem Grab
Meine fröhlichsten Lieder singen.

Und wer sie recht von Herzen sang,

Wie einst im frohen Kreise,

Dem send' ich Geistergruß und Dank
Für echte Freundesweise.

Und will vielleicht mich doch ein Freund
Mit einer Thräne beschämen, —

Wenn er sie still und heinilich weint —

Ich will's ihm nicht übel nehmen.

_ Alb. Roderich.

Beamter: „Der Herr Vorstand hat allerdings erklärt, er hätte dringende
Arbeit, wir sollten ihn nicht stören; - zu seinem heutigen Namenstage müssen
wir ihn aber doch mit unseren

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