Der Universalerbe,
trachten. Aber in seinen Launen eigenwillig
und unbestimmbar, wie das Herz mm einmal
ist, hat sich Butzi's Liebe ganz und gar der,
gleich ihm, nicht mehr in erster Jugendblüthe
stehenden und „inwendig" schönen Köchin, Cre-
Puscula Dornenkranz, zugewendet. Diese erscheint
somit als die prädestinirte Nntznießerin und
eventuelle Nacherbin des Vermögens, auf welches
ein, in solchen Fällen immer vorhandener, Erb-
ncsfe bereits die erdenklichsten Hosfnnngsschulden
gemacht hatte. Da er also die Erbschaft, ans
jede Gefahr hin, nicht auslassen kann, riskirt
er das Aeußerste und hält kurz entschlossen um
die Hand der Jungfrau Crepuscula Dorncn-
kranz au, die ihm auch ohne weitere Schwierig-
keit mit züchtigem Verschämen gemährt wird.
Unmittelbar nach der Trauung präsentirt
sich der Erbneffe, mehr sieges- als freude-
strahlend, mit seiner Gattin bei der Tante —
die sie mit der Schreckenskunde empfängt, daß
ihr geliebter „Butzi" einem jähen Schlag-
anfall erlegen sei und daß sic, sein Andenken
zu ehren, ihr Vermögen zu einer — wohlthät-
*8cn „Butzi-Stiftung" bestimmt habe.
Unbesonnen erbzuschlcichcu,
Führt zu bösen Schicksalsstrcichcn!
„Aber, Kind, Du holst noch immer Suppe für Deine kranke Mutter!
Die muß doch schon gesund sein — ich seh' sie ja immer auf der Straße!"
„Ja, gesund ist sie schon. . aber jetzt hat sie noch einen viel größeren
Appetit als früher!" _
„Du, Spund, was soll denn das fortwährende Ringerl-
bla f en?! . . Willst wohl dem Wirth Deinen Kassa stand zart an-
deuten?!" —
Naiv.
Ominöse Nullen.
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trachten. Aber in seinen Launen eigenwillig
und unbestimmbar, wie das Herz mm einmal
ist, hat sich Butzi's Liebe ganz und gar der,
gleich ihm, nicht mehr in erster Jugendblüthe
stehenden und „inwendig" schönen Köchin, Cre-
Puscula Dornenkranz, zugewendet. Diese erscheint
somit als die prädestinirte Nntznießerin und
eventuelle Nacherbin des Vermögens, auf welches
ein, in solchen Fällen immer vorhandener, Erb-
ncsfe bereits die erdenklichsten Hosfnnngsschulden
gemacht hatte. Da er also die Erbschaft, ans
jede Gefahr hin, nicht auslassen kann, riskirt
er das Aeußerste und hält kurz entschlossen um
die Hand der Jungfrau Crepuscula Dorncn-
kranz au, die ihm auch ohne weitere Schwierig-
keit mit züchtigem Verschämen gemährt wird.
Unmittelbar nach der Trauung präsentirt
sich der Erbneffe, mehr sieges- als freude-
strahlend, mit seiner Gattin bei der Tante —
die sie mit der Schreckenskunde empfängt, daß
ihr geliebter „Butzi" einem jähen Schlag-
anfall erlegen sei und daß sic, sein Andenken
zu ehren, ihr Vermögen zu einer — wohlthät-
*8cn „Butzi-Stiftung" bestimmt habe.
Unbesonnen erbzuschlcichcu,
Führt zu bösen Schicksalsstrcichcn!
„Aber, Kind, Du holst noch immer Suppe für Deine kranke Mutter!
Die muß doch schon gesund sein — ich seh' sie ja immer auf der Straße!"
„Ja, gesund ist sie schon. . aber jetzt hat sie noch einen viel größeren
Appetit als früher!" _
„Du, Spund, was soll denn das fortwährende Ringerl-
bla f en?! . . Willst wohl dem Wirth Deinen Kassa stand zart an-
deuten?!" —
Naiv.
Ominöse Nullen.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Universalerbe"
"Ominöse Nullen"
"Naiv"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1894 - 1894
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)