Fliegende Blätter (101.1894 (Nr. 2553-2578))

Die Himmelsthränc — scllist in
wilden Rose n.

[ cm trug dich an des Friedhof's fernste
Ecke,

Von allen ander'n Gräbern abgeschieden,
Als wärst dn von den Tobten selbst gemieden,
Bis einst dein Gott dich zum Gericht erwecke.

Und prunkend unter Marmor-Sarkophagen
Schläft, der dich höhnend in die Flnth

getrieben,

Als Elend nur und Schande dir geblieben.
»Er ruht in Gott", sieht man die Inschrift

sagen.

Du armes Weib! So richtet man auf Erden.
Erst von der Welt nm's Heiligste betrogen,
Und dann noch sterbend in den Schmutz
gezogen,

Mit ihrem Fluche überlastet werden!

Doch sieh, wie glänzend dort am Hügel blinkt
Die Himmelsthräne — selbst in wilden
Rosen!

— Wird auch der Ew'ge wohl das Kind
verstoßen,

Das ihm verzweifelnd in die Arme, sinkt?

__ «. X. ßoitt.

Immer derselbe.

£


Notar (zu seiner Gattin): „Wie kannst Du denn dem Willi
Gabel und Messer wegnehmen?! Das Eßzeug gehört ihm —
es wurde ihm von seinem Pathen geschenkt. Du bekommst Un-
recht, Margarethe, wenn sich Willi auf den Rechts st and-
punkt stellt!" _