Liedereines „Modernen."
®en Starrkrampf, die Tobsucht,
Die Fettpolsterherzeu.

Ich liebe, was brennend,

Was quälend und erblich.

Was gräßlich und häßlich
Und menschenvcrderblich.

Kurzum, ich lieb' Alles,

Was krank ist und ärmlich;
Denn ach! mir ist selber
So schlecht und erbärmlich!

Duftgesang.

Mscheuweiche Buchenwälder.
ä -r Feuchte Wege.

Regenbogen veilchenschwül.
Wetterleuchten, schwcfelgrün, in
Splittern.

Schwcrgebog'ne nasse Zweige.
Hinterm Hause

Breit gelagert frischer Dünger
Und im Stalle
Fünfundzwanzig feiste Kühe.

3. Auiahris.

Wasserkopf-Ballade.

lBonHydrolephalos, dem Geschwollenen.)

Mas Wasser rauscht', das
^ Wasser schwoll,

Mein Haupt ward voll und schwer.
Mir ward so eigen, so unruhvoll-
Als schaukelt' ich auf dem Meer.

Das Wasser rauscht', das Wasser
schwoll,

Ich verlernte das Einmaleins;
Ich wankte und schwankte wie
voll und toll,

Als schluckt' ich Ströme Weins.

Das Wasser schwoll, das Wasser
rauscht',

Da fiel ich auf einen Topf —
Da horch! welch' Tosen! Ich
lauscht' und lauscht' —
Es barst mein Wasserkopf.

Das Wasser rauscht', das Wasser
schivoll,

Es floß in Strömen daher.
Mein Hirn, noch jüngst zum
Rande voll,

Es wurde völlig leer.

Das Wasser sank, das Wasser fiel,
Wie fühlt' ich mich entzückt!
Verstand zog ein mit klingendem
Spiel:

Da ward ich vor Freude
verrückt!-

Frido Ledlam.

Entsetzlicher Gedanke. 79

Thcaterdirektor (zum Autor vor der Premiere): „Warum machen Sie
so ein düsteres Gesicht? Das Haus ist ja ausverkauft!.. Denken Sie nur

Zarte Fürsorge.

„. . Schämen Sie^ sich, Baron, ein solcher Egoist 31t sein und nur nach Geld zu hcirathen!"
„Meinetwegen geschieht dies nicht. Gnädige! Ich thne cs nur meiner künftigen Frau zu
Liebe. Wie traurig iväre es für sic, den Gatten, ihr Thencrstcs, darben sehen zu müssen!"