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Das gestohlene Autonrobil.
Unterbrochene Hochzeitsreise.
-g- Die Absonderlichen. -§~
’S gibt Menschen von absonderlichem Wesen,
Die sich die „Form" zur Lebensnorm erlesen,
Die ängstlich jede freie Wallung scheu'n,
Nichts Höheres kennen als „korrekt" zu sein
Und höchster Geistes- und Gernüths-Lntfaltung
weit Lines vorzieh'n: „tadellose Haltung".
Die Haltung — was auch immer sie erfahren,
In jeder Lebenslage — zu bewahren,
vor Allem auch im Angesicht der Leute —
Das ist ihr Stolz, ihr Glück und ihre Freude.
Die einz'ge Freude! Denn ihr Blut ist kühl,
vom ew'gen Zwang verkrüppelt ihr Gefühl,
Kein Dichterwort kann dauernd sie erregen,
Kein Kunstwerk sie lm Innersten bewegen,
Nie hat der Schönheit Wonne sie durchglüht,
Nie Leidenschaft erschüttert ihr Gemüth,
Ihr Herz kennt keinerlei Begeist'rungsschauer;
Ls ist in jedem Zustand: Freud' und Trauer,
Groll, Freundschaft, Liebe, Aerger, Lust und Leid
Lin Zehntel Herz, neun Zehntel Schicklichkeit. —
So diese Menschenart. — Nun meint Ihr wohl,
Lin wese», so erkünstelt, leer und hohl,
Nur auf den Schein bedacht — es müßte Allen
Absurd bedünken, Jedermann mißfallen?
D, ganz im Gegentheil: es imponirtl
Man schätzt es hoch und nennt es — „distinguirt".
Georg Löcricher.
fr ö
Ein Bubenstreich.
Das gestohlene Autonrobil.
Unterbrochene Hochzeitsreise.
-g- Die Absonderlichen. -§~
’S gibt Menschen von absonderlichem Wesen,
Die sich die „Form" zur Lebensnorm erlesen,
Die ängstlich jede freie Wallung scheu'n,
Nichts Höheres kennen als „korrekt" zu sein
Und höchster Geistes- und Gernüths-Lntfaltung
weit Lines vorzieh'n: „tadellose Haltung".
Die Haltung — was auch immer sie erfahren,
In jeder Lebenslage — zu bewahren,
vor Allem auch im Angesicht der Leute —
Das ist ihr Stolz, ihr Glück und ihre Freude.
Die einz'ge Freude! Denn ihr Blut ist kühl,
vom ew'gen Zwang verkrüppelt ihr Gefühl,
Kein Dichterwort kann dauernd sie erregen,
Kein Kunstwerk sie lm Innersten bewegen,
Nie hat der Schönheit Wonne sie durchglüht,
Nie Leidenschaft erschüttert ihr Gemüth,
Ihr Herz kennt keinerlei Begeist'rungsschauer;
Ls ist in jedem Zustand: Freud' und Trauer,
Groll, Freundschaft, Liebe, Aerger, Lust und Leid
Lin Zehntel Herz, neun Zehntel Schicklichkeit. —
So diese Menschenart. — Nun meint Ihr wohl,
Lin wese», so erkünstelt, leer und hohl,
Nur auf den Schein bedacht — es müßte Allen
Absurd bedünken, Jedermann mißfallen?
D, ganz im Gegentheil: es imponirtl
Man schätzt es hoch und nennt es — „distinguirt".
Georg Löcricher.
fr ö
Ein Bubenstreich.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das gestohlene Automobil" "Ein Bubenstreich"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 112.1900, Nr. 2842, S. 34
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg