Qua * kniete Dien, warum sieht man denn Ihre Gnädige nicht mehr
8egeu ?"
bei, ’^ei Doktor hat's ihr verbaten, weil sie 's Romantische in
^ußen hat!"
Raffinirt.
schönen Morgens bringt der Postbote Herrn Plempel einen unfrankirten
de„ Haus. Plempel wendet das Schreiben hin und her und ärgert sich über
^lun'1'11C^annten Absender; aber schließlich überwiegt die Neugierde und er zahlt
^nen Pfennig' Strafporto. Dann öffnet er das Couvert, stoßt aber sogleich
die - . ästigen Fluch aus, denn es enthält nichts als eine gedruckte Geschäftsanzeige,
^gendermaßen lautet:
^ 20 Pfennig' billiger wie überall verkaufe ich das Kilo gebrannten Perlkaffee.
A. Bichelberger, X. Sterngasse 95.
ejec^ Eaube mir indessen noch zu bemerken, daß ein Einkauf bei mir die beste
-boren ^ Mietet, die 20 Pfennig' Strafporto einzubringen, die Euer Hochwohl-
1°nft ganz umsonst ausgegeben haben.
Hochachtungsvoll ergebenst der Obige.
Rheumatisch. -§=:•*■•
ßeb
Abgewöhnt. -2- 81
Eusebia Blattläuschen war der
Schrecken der Redaktion des „Morgenblattes".
Täglich mit der ersten Post lief beim Redakteur
von ihr ein Brief ein, der mindestens drei, häufig
zehn bis zwölf Gedichte enthielt; denn die Musen-
tochter war von einer unheimlichen Produktivität.
Alle Mißerfolge halfen nichts dagegen. Obwohl
noch kein einziges ihrer Erzeugnisse angenommen,
geschweige denn gedruckt worden war, setzte sie ihr
Bombardement durch Jahre hindurch mit einer
Zähigkeit fort, die eines besseren Zwecks würdig
gewesen wäre.
Der Redakteur ließ kein Mittel zu ihrer Heil-
ung unversucht. Er schrieb, wenn ihm ein Gedanke
nur halbwegs bekannt war, „alt!" darunter, er
machte boshafte Randbemerkungen, er vergaß so-
gar hin und wieder die Frankatur des Rück-
schreibens. — Alles umsonst: Eusebia verschluckte
die bitteren Pillen, zahlte das Strafporto und
— dichtete weiter.
Da — eines Abends, als sie wieder eine Send-
ung zurückerhalten, war sie beim Oeffnen der-
selben jäh erblaßt, stieß einen Schrei aus und
sandte seitdem nie mehr etwas an das „Morgen-
blatt". Der Redakteur hatte — ob vorsätzlich
oder irrthümlich, war nicht feststellbar — unmittel-
bar unter den Namen der Einsenderin, mit dem
ein Gedicht unterzeichnet war, uralt geschrieben.
w. Herdkrt.
1.
8egeu ?"
bei, ’^ei Doktor hat's ihr verbaten, weil sie 's Romantische in
^ußen hat!"
Raffinirt.
schönen Morgens bringt der Postbote Herrn Plempel einen unfrankirten
de„ Haus. Plempel wendet das Schreiben hin und her und ärgert sich über
^lun'1'11C^annten Absender; aber schließlich überwiegt die Neugierde und er zahlt
^nen Pfennig' Strafporto. Dann öffnet er das Couvert, stoßt aber sogleich
die - . ästigen Fluch aus, denn es enthält nichts als eine gedruckte Geschäftsanzeige,
^gendermaßen lautet:
^ 20 Pfennig' billiger wie überall verkaufe ich das Kilo gebrannten Perlkaffee.
A. Bichelberger, X. Sterngasse 95.
ejec^ Eaube mir indessen noch zu bemerken, daß ein Einkauf bei mir die beste
-boren ^ Mietet, die 20 Pfennig' Strafporto einzubringen, die Euer Hochwohl-
1°nft ganz umsonst ausgegeben haben.
Hochachtungsvoll ergebenst der Obige.
Rheumatisch. -§=:•*■•
ßeb
Abgewöhnt. -2- 81
Eusebia Blattläuschen war der
Schrecken der Redaktion des „Morgenblattes".
Täglich mit der ersten Post lief beim Redakteur
von ihr ein Brief ein, der mindestens drei, häufig
zehn bis zwölf Gedichte enthielt; denn die Musen-
tochter war von einer unheimlichen Produktivität.
Alle Mißerfolge halfen nichts dagegen. Obwohl
noch kein einziges ihrer Erzeugnisse angenommen,
geschweige denn gedruckt worden war, setzte sie ihr
Bombardement durch Jahre hindurch mit einer
Zähigkeit fort, die eines besseren Zwecks würdig
gewesen wäre.
Der Redakteur ließ kein Mittel zu ihrer Heil-
ung unversucht. Er schrieb, wenn ihm ein Gedanke
nur halbwegs bekannt war, „alt!" darunter, er
machte boshafte Randbemerkungen, er vergaß so-
gar hin und wieder die Frankatur des Rück-
schreibens. — Alles umsonst: Eusebia verschluckte
die bitteren Pillen, zahlte das Strafporto und
— dichtete weiter.
Da — eines Abends, als sie wieder eine Send-
ung zurückerhalten, war sie beim Oeffnen der-
selben jäh erblaßt, stieß einen Schrei aus und
sandte seitdem nie mehr etwas an das „Morgen-
blatt". Der Redakteur hatte — ob vorsätzlich
oder irrthümlich, war nicht feststellbar — unmittel-
bar unter den Namen der Einsenderin, mit dem
ein Gedicht unterzeichnet war, uralt geschrieben.
w. Herdkrt.
1.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Rheumatisch" "Der Wirthaus-Automat"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 112.1900, Nr. 2846, S. 81
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg