-'©✓6' iMenschen-Urtheil. '&^sr
Uder schätzt wohl diese Welt ge-
recht?
Dem scheint sie gut und Jenem
schlecht,
Denn Jeder mißt ihr Leid und
Glück
An seinem winzigen Geschick.
O. E. rv
Bericht.
"fCiI»e^eint dibend brachte unser illustrer Mitbürger Qualheim in'
überfüllten Coucertsaale des Hotels „Gloria" sein neuestes
Drama: „Die Paralytiker" zum Vortrag. Die Sensation war eii,c
unbeschreibliche. Schon vor Beginn des Vortrags wurden mehrere
Dutzend Damen, denen ein paar eingeweihte Herren indiscret Einiges
von dem Inhalt des Drama's verrathen hatten, ohnmächtig, und der
Recensent der „Morgenzeitung" bekam vor Enthusiasmus einen Tob''
suchtsanfall, so daß er von den, Seitens der Irrenanstalt in danken^
lverter Weise zur Verfügung gestellten Wärtern nur mit Mühe 0e'
bändigt werden konnte. Das Auftreten des Dichters erhöhte natürlich
die Begeisterung. Sein wirrschöner Charakterkopf, seine an entzückendes
Dissonanzen überreiche Vortragsweise und der gräßlich erhabene Inhalt
seines Meisterwerkes erzielten nie geahnte Wirkungen. Dutzende
wurde der Bortrag durch hysterische Verzückungsschreie, irres Kreischt
und Anflachen oder durch die gewaltsame Bändigung eines Sftc11'
Der Kavallcri st.
Fräulein: „Ich habe gehört, Herr Lieutenant, Sie tummelst
zuweilen auch den Pegasus?" — Lieutenant: „Kleinigkeit,
Gnädige! Schneidiger Kavallerist wird mit jedem Ga»l
fertig!"
Verfängliche Frage.
Vertheidiger (zum Angeklagten): „Was meinen Sie,
habe ich nicht für Sie gesprochen, als ob Sie mein eigener
Sohn wären?"
Angeklagter: „Ist das auch so 'n Lump, Herr Doctor?"
Uder schätzt wohl diese Welt ge-
recht?
Dem scheint sie gut und Jenem
schlecht,
Denn Jeder mißt ihr Leid und
Glück
An seinem winzigen Geschick.
O. E. rv
Bericht.
"fCiI»e^eint dibend brachte unser illustrer Mitbürger Qualheim in'
überfüllten Coucertsaale des Hotels „Gloria" sein neuestes
Drama: „Die Paralytiker" zum Vortrag. Die Sensation war eii,c
unbeschreibliche. Schon vor Beginn des Vortrags wurden mehrere
Dutzend Damen, denen ein paar eingeweihte Herren indiscret Einiges
von dem Inhalt des Drama's verrathen hatten, ohnmächtig, und der
Recensent der „Morgenzeitung" bekam vor Enthusiasmus einen Tob''
suchtsanfall, so daß er von den, Seitens der Irrenanstalt in danken^
lverter Weise zur Verfügung gestellten Wärtern nur mit Mühe 0e'
bändigt werden konnte. Das Auftreten des Dichters erhöhte natürlich
die Begeisterung. Sein wirrschöner Charakterkopf, seine an entzückendes
Dissonanzen überreiche Vortragsweise und der gräßlich erhabene Inhalt
seines Meisterwerkes erzielten nie geahnte Wirkungen. Dutzende
wurde der Bortrag durch hysterische Verzückungsschreie, irres Kreischt
und Anflachen oder durch die gewaltsame Bändigung eines Sftc11'
Der Kavallcri st.
Fräulein: „Ich habe gehört, Herr Lieutenant, Sie tummelst
zuweilen auch den Pegasus?" — Lieutenant: „Kleinigkeit,
Gnädige! Schneidiger Kavallerist wird mit jedem Ga»l
fertig!"
Verfängliche Frage.
Vertheidiger (zum Angeklagten): „Was meinen Sie,
habe ich nicht für Sie gesprochen, als ob Sie mein eigener
Sohn wären?"
Angeklagter: „Ist das auch so 'n Lump, Herr Doctor?"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die zwei Maler" "Der Kavallerist"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 112.1900, Nr. 2847, S. 92
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg