Fliegende Blätter (112.1900 (Nr. 2840-2865))

'nsvS' Zu naturgetreu.



^er Brnnnenwirths-Scpp, der schon seit längerer Zeit mit
der nicht mehr gerade jungen Halter-Liesl ein G'spusi
getrieben, möchte auf gute Manier von ihr loskommen. — Da
ihm eine Schlauheit ein. Er beredet sich mit seinem
freund, dem Grabentoni, daß dieser die Liesl zu einem Stell-
^ichein verleiten solle; dann würde er — der Sepp — plötzlich
^"zukommcn und wegen ihrer Untreue mit ihr brechen.

Richtig, der Toni bringt durch vieles Zureden die Liesl
w weit herum, daß sie. mit ihm ein Zusammentreffen nach
^ebetlüuten bei der Haselstauden am Moosbachlrain ausmacht,
^'r Sepp schleicht sich zur rechten Zeit dazu und erwischt
<ieide. Wie xx sch aber so in traulichem Gespräch beisammen
Packt ihn plötzlich eine wüthende Eifersucht. Er faßt den
und prügelt ihn windelweich durch. Erst nach längerer

Zeit

gelingt es der Liesl, das arme Opfer zu befreien, das

Schleunigst und verblüfft Reißaus nimmt. —

„Du, hör' einmal", sagt am anderen Morgen der Toni zu

cv

f’aft c ”reun& „wie war denn dös gestern eigentli' ? Warum
^ nn' denn ^ar so sakrisch g'haut?"

3'rad''^"' der Sepp verlegen, „sunst hätt's ja

n,, ^ Msg'schaut, als hätt'n wir's ausq'macht mit-

anand',»

Aus Sein Examen.

Professor: „Sie wissen, Herr Kandidat, daß in unseren
waten der Mann nur eine Frau heirathen darf!.. Wie
ennt man diesen Zustand? . . . Nun, Mono - Mono
Kandidat: „Monotonie!"

Uitctwartete Schlnßfolgernng. 221

Er: „Es ist doch stark, kauft der Junge seiner Braut ein Bouquet
um fünf Mark!"

Sie: „Daran siehst Du jetzt, was für ein schäbiger Bräutigam
Du dereinst gewesen bist!"

Eis-Jdhll. 'SK-*.» •