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Sturm.
An ihre hochaufathmende Brust,
Dass mir der graue Nebelbart
Von ihren salzigen Thränen trieft!
Dann über’n Forst hin breit’ ich aus
Die meeresfrischen Schwingen
Und pflücke grüne Kränze
Für meine schöne Braut!
Die bleichen Wolkenmädchen
Winken mir und flüstern:
„Verweile doch und wiege
ln unsern weissen Armen Dich 1“
Ich aber lustig blase
Vom Halse das Gesindel mir
Und ziehe meinen Siegeszug!
Da trotzen mir, schwarzlockig,
Die braunen Wetterriesen,
An deren Stirnen zackig
Die Zornesadern glüh’n.
Hei! wie bläh’n sich dann
Schnaubend mir die Nüstern!
Hei! wie herrlich rauschen
Meine Adlerflügel!
Die Scheiben lachend feg’ ich ein
Und zause übermüthig
Die staubigen Perücken
Und wirble durch die Asche,
Dass hell die rothe Lohe
Von Heerd zu Heerde fliegt!
Da kriecht die zage Sippe
In dumpfe Löcher winselnd
Und bellt mich an und beisst
In meines Mantels Schleppe.
Doch all’ die grossen Herzen
Grüssen mich
Und schlagen stark und stolz
Den Takt zu meinem Lied
Und künden mir Gedanken,
Lebendig wundersam,
Dass ich sie weitertrage!
Grosse Mär vernahm ich,
Eisenklirrende Worte
Von Abendsonne und Wetternacht,
Von flammendem Morgenroth — —
Ich bin der Sturm!
Ich ziehe meinen Siegeszug!
Die Mauern überspring’ ich frei,
Reinhard Volker.
Ami (zum Joli): „Wie man nur in der jetzigen Zeit die Frechheit haben kann, so nackei umeinander zu laufen!
Sturm.
An ihre hochaufathmende Brust,
Dass mir der graue Nebelbart
Von ihren salzigen Thränen trieft!
Dann über’n Forst hin breit’ ich aus
Die meeresfrischen Schwingen
Und pflücke grüne Kränze
Für meine schöne Braut!
Die bleichen Wolkenmädchen
Winken mir und flüstern:
„Verweile doch und wiege
ln unsern weissen Armen Dich 1“
Ich aber lustig blase
Vom Halse das Gesindel mir
Und ziehe meinen Siegeszug!
Da trotzen mir, schwarzlockig,
Die braunen Wetterriesen,
An deren Stirnen zackig
Die Zornesadern glüh’n.
Hei! wie bläh’n sich dann
Schnaubend mir die Nüstern!
Hei! wie herrlich rauschen
Meine Adlerflügel!
Die Scheiben lachend feg’ ich ein
Und zause übermüthig
Die staubigen Perücken
Und wirble durch die Asche,
Dass hell die rothe Lohe
Von Heerd zu Heerde fliegt!
Da kriecht die zage Sippe
In dumpfe Löcher winselnd
Und bellt mich an und beisst
In meines Mantels Schleppe.
Doch all’ die grossen Herzen
Grüssen mich
Und schlagen stark und stolz
Den Takt zu meinem Lied
Und künden mir Gedanken,
Lebendig wundersam,
Dass ich sie weitertrage!
Grosse Mär vernahm ich,
Eisenklirrende Worte
Von Abendsonne und Wetternacht,
Von flammendem Morgenroth — —
Ich bin der Sturm!
Ich ziehe meinen Siegeszug!
Die Mauern überspring’ ich frei,
Reinhard Volker.
Ami (zum Joli): „Wie man nur in der jetzigen Zeit die Frechheit haben kann, so nackei umeinander zu laufen!
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Protest"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 112.1900, Nr. 2860, S. 248
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg