Fliegende Blätter (112.1900 (Nr. 2840-2865))

Der Hofnarr.

'njvS' Leidensgenosse.

Michel verläßt spät Nachts stark angesäuselt das Wirthshaus.
Er verfehlt den Weg und verirrt sich. Da rennt er plötzlich an einen

Stets unersättlich ist seine Begier;
Sieb Linern, so viel er will —
Genug hat Keiner, so lang er lebt,
Nie schweigen die Wünsche still !“ -

Die Höflinge lauschten stumm im

Kreis,

In feierlich ernster DUU)';

Sie verneigten sich tief und

ehrfurchtsvoll
Und nickten Beifall dazu.

Der Hofnarr aber lachte und sprach:
„Herr König, bei meinem Heil!

Da draußen steht Liner vor der
Thür',

Der beweist Luch das Gegentheil!“ -

„Man führ' ihn herein!" der
König ruft,

„Den Glücklichen möcht' ich seh'n!
Doch nimm Dich in Acht, Narr,
was Du sprichst,
Sonst wird es Dir schlimm ergeh'n!"

er König sprach: „Ich bleibe dabei:
°f» Der Mensch hat niemals genug!
Und jede and re Meinung beruht
Auf Täuschung oder Betrug!

Zwei Diener brachten den armen
Wicht —

Und sieh', es war kein Betrug.

Der König selber gestand jetzt ein:
„Za Der hat wirklich genug!"

S. 3 Stritt.

Meilenstein an. schaut verdutzt auf und fragt dann icheilnalimsvall: „Hast Du Di' aa' verlauf'n?"