Assessor. „Herr Gutsbesitzer von Blechheim hat sich bei Schneider Seitenflcck einen Frack bestellt. Herr von Blech-
heim behauptet, der Frack sei verpfuscht; Sie sind nun als Sach-Verständiger zu Protokoll zu nehmen." —
Schneider Bock. „Meine Fachkenntnisse stehen dem hohen Gericht zu Diensten. — Ich finde den Frack eben nicht unre- j
gulär, sondern sogar einige schöne Ideen darin vorherrschend, die Gesammt-Auffassung zum Theil geistvoll. Die Vorder- und
l Hinter-Front sind im genauen Verhältniß zu den Seiten-Ansichten, überhaupt viel Harmonie, viel eigene Idee ohne fremden Bei-
geschmack. Nur in der Durchführung finde ich nicht jene Präzision, die man an ein so erfahrenes Attelier, wie das meines
I Herrn Collcgen, zu stelle» berechtigt ist. Daß ver Frack vorn nicht zusammengeht, meine Herren, das liegt im Zeitgeiste,
I und dem muß auch die Kunst huldigen." -
Redaktion: traspar Brau» und Friedr. Schneider. — München, Verlag von Braun £ Schneider.
Kgl. Hof- nnd Univeriitäts-Biichdruilerei von l)r. 6. Wotf k Sohn in München.
zu transbitiren, alleene oberst nach vier Wochen juter Auffüh-
rung soll ick richtig wieder eenen Jefangenen begleiten. Doch
• dies Mal fing et wieder bei Mengelmanns vorbei. Ob der
l nich ooch ivicder Torscht hat, frage ick mir mit stiller Wuth
— un richtig, ick hatte mich kaum diese Frage zu Ende je-
bracht, so fragt mir ooch schonst mein neuer Verbrecher, ob
er nich Eenen trinken könnte. Siehst'e, Watschelfeldner, da
> wurde ick oberst deschparal. „Ick sehe schonst," schrie ick,
> „Du willst mich wieder fortloofen; denn et is nun eenmal
? mein verhängnislosigtcs Schicksal, deß ick Keenen soll weiter
als bis zu Mengelmanns Ecke bringen. Du sollst mir oberst
j nich leimen; entwnschen thätst'e mich doch, also loof jleich,
j det is noch det Beste, denn da bist'n nich jcgen meinen
Willen fortjeloofen." Und siehst'e Watschelfeldner, kaum
habe ick det jesagt, so lief der Kerl, deß et eene wahre Freude
war. Ick jing jedoch uf det Amt und meldete die Entspringung
Seit der Zeit oberst haben se mir in Ruhestand jesetzt
A. B.
Der Einfluß der Kunst auf die Gewerbe.
heim behauptet, der Frack sei verpfuscht; Sie sind nun als Sach-Verständiger zu Protokoll zu nehmen." —
Schneider Bock. „Meine Fachkenntnisse stehen dem hohen Gericht zu Diensten. — Ich finde den Frack eben nicht unre- j
gulär, sondern sogar einige schöne Ideen darin vorherrschend, die Gesammt-Auffassung zum Theil geistvoll. Die Vorder- und
l Hinter-Front sind im genauen Verhältniß zu den Seiten-Ansichten, überhaupt viel Harmonie, viel eigene Idee ohne fremden Bei-
geschmack. Nur in der Durchführung finde ich nicht jene Präzision, die man an ein so erfahrenes Attelier, wie das meines
I Herrn Collcgen, zu stelle» berechtigt ist. Daß ver Frack vorn nicht zusammengeht, meine Herren, das liegt im Zeitgeiste,
I und dem muß auch die Kunst huldigen." -
Redaktion: traspar Brau» und Friedr. Schneider. — München, Verlag von Braun £ Schneider.
Kgl. Hof- nnd Univeriitäts-Biichdruilerei von l)r. 6. Wotf k Sohn in München.
zu transbitiren, alleene oberst nach vier Wochen juter Auffüh-
rung soll ick richtig wieder eenen Jefangenen begleiten. Doch
• dies Mal fing et wieder bei Mengelmanns vorbei. Ob der
l nich ooch ivicder Torscht hat, frage ick mir mit stiller Wuth
— un richtig, ick hatte mich kaum diese Frage zu Ende je-
bracht, so fragt mir ooch schonst mein neuer Verbrecher, ob
er nich Eenen trinken könnte. Siehst'e, Watschelfeldner, da
> wurde ick oberst deschparal. „Ick sehe schonst," schrie ick,
> „Du willst mich wieder fortloofen; denn et is nun eenmal
? mein verhängnislosigtcs Schicksal, deß ick Keenen soll weiter
als bis zu Mengelmanns Ecke bringen. Du sollst mir oberst
j nich leimen; entwnschen thätst'e mich doch, also loof jleich,
j det is noch det Beste, denn da bist'n nich jcgen meinen
Willen fortjeloofen." Und siehst'e Watschelfeldner, kaum
habe ick det jesagt, so lief der Kerl, deß et eene wahre Freude
war. Ick jing jedoch uf det Amt und meldete die Entspringung
Seit der Zeit oberst haben se mir in Ruhestand jesetzt
A. B.
Der Einfluß der Kunst auf die Gewerbe.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wie der emer. königl. preuß. Gerichtsdiener Greiffenklauer seine Unglücksgeschichte erzählt" "Der Einfluss der Kunst auf die Gewerbe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Assessor <Motiv>
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 12.1850, Nr. 272, S. 64
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg