Fliegende Blätter (123.1905 (Nr. 3128-3153))

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Zn viel verlangt.

Heiratsvermittler: „So eine Unverschämtheit!

Hat der Kerl schon sünfzehn Enkel — und jetzt soll ich noch
die Fran zurücknehmen!"

—o-< Mahn urig.

XDq5 quälst du dich schon heute groß
Mit dem. was kommen kann an Leiden?

Du wirst Frau Sorge nicht mehr los,

Beginnst du ihr die Lour zu schneiden.

_..._ Alb. Roderich.

Rücksichtsvoll.

Fremder: „.. An den Kopf sollten Sic Ihren Jungen nicht
schlagen! . . Prügeln Sie ihn doch an der gebräuchlichsten Stelle!"
Bauer: „Naa. . die is für den Herrn Lehrer reserviert!"

Sie wünschen, mein Herr!"

Höchste

Gewissenhaftigkeit.

* •3 war schönes Wetter und
Sonntag. Alles befand sich
im Stadtpark. Man promenierte
um den Schwanenteich oder saß
am User und verfolgte die Ruder-
boote ans seinen Wellen.

Plötzlich ein gellender Angst-
schrei. Jedermann fährt entsetzt
empor. Einer der schmalen, kleinen
Kähne, von einer jungen Dame
gelenkt, ist nmgeschlagcn, die In-
sassin ins Wasser gefallen. Aber
schon hat sich ein kühner junger
Mann in den Teich gestürzt und
schwimmt mit sichern raschen Stößen
ans sie zu. - Atemlose Spannung. -
Da hat er sie erreicht, da faßt er
bic Sinkende . . . Laute lebhafte Zn-
rnfe lohnen den Retter.

Plötzlich ein zweiter gellender
Angstschrei. Erneutes, erhöhtes
Entsetzen Eine ältere Dame ist in
das Wasser gesprungen . . . bleichen
Antlitzes, mit geschlossenen Augen.
Man sieht, sie kann nicht schwimmen,
sie muß nntergehen. Doch da naht
ein Boot. Man fischt sic auf, man
bringt sic ans Ufer; Dutzende von
Fragen stürmen ans sie ein: „Was
wachen Sic denn?" - „Sie konnten
ihr ja doch nicht helfen I" — „Haben
Sie denn nicht gesehen, daß sie
schon gerettet ist?" . . -

Matt schlägt sie die Augen ans
und lispelt: „Aber ich bin ja ihre
Anstandsdame I Ich kann sic doch
uicht mit einem jungen M ann

iw Wasser allein lassen!!"