Fliegende Blätter (123.1905 (Nr. 3128-3153))

„Soll ich noch eine trinfen? . . Nein! . . Ja! . . Nein! , . Nh was, ich iverd' mich lang mit mir
herumstreiten. . Zenzi, noch a' Maß!"

Des Fräulein Doktor g'uris Himmelfahrt.

^In Fräulein Doktor juris starb
SV? Und flog hinauf zur Sternen schar
An's eben offne Himmelstor
Als Erste im Astraltalar.

Bin Doktor und verlange nun
Drob eo ipso Himmelslohn!" —
So rief das Fräulein selbstbewußt
Und freute sich des Eintritts schon.

Das Fräulein Doktor juris siog
Iu Luzifer, und stellt' sich vor,

Im höchsten Grade indigniert,

Beim Wächter an dem Eingangstor.

„Was willst denn Du?" sprach Petrus paff. -

„Ich habe mich emanzipiert

Und — wie das jetzt so Mode ist —

Mit regem Eifer jus studiert!

Doch Petrus kraut' sich hinter'm Dhr:
„Du bist nicht Mann, Du bist nicht Weib!
Es tut mir leid .... ich wüßte nicht,

In welche Lifte ich Dich schreib'!" —

verlegen aber lachte der:

„Du bist nicht Weib, Du bist nicht Mann!
Es tut mir leid .... doch müßt' ich nicht,
Wo ich Dich registrieren kann!" —

Run weiß sie weder aus noch ein Als männliches und weibliches

Und saust im weiten Äther 'rum verzwittertes Kompositum. 3. Nu>nl,ris.

-—=» Kleines Miß v crst än d 11 i s. =>-«—

Frau Tciteles hat von ihrer Sommerreise au Bekannte Ansichtskarten mit Versen geschickt, die sic heimlich
ans einem Buche abgeschrieben. — „Nun, Frau Teiteles", sagt nach ihrer Rückkunft ein Bekannter, „Sie haben
in der Schweiz ja auch den Pegasus bestiegen?!" — „Das heißt," antwortet sie prahlerisch, „ich bin mit der
Zahnradbahn 'nanfgefahr'n!" _

Ein Friedliebender.

Verantwortlicher Redakteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München. — In Österreich-Ungarn für
die Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Oskar Lcchncr in Wicn l. — (?. Mühlthalcr's Buch- und Knnstdrnckerci A. G. in München.

Hirrxu das Doililntl.