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Immer der Gleiche.

Reisender: „Warum ist denn der Chef heute gar so übel-
launig? . . Habt Ihr etwas angestellt?" — Buchhalter: „Im
Gegenteil — aber wenn er einmal nichts zu schimpfen hat,
flucht er den ganzen Tag!"

G!S\ Der gestörte Choleriker, yso

„Diese ewige Hausiererei!! . . Ein für allemal:

Ich brauche nichts! • . Lassen Sie mich in Rnhe essen!" — —

~©/t5' Schnitze l.

^Aachen zwei Menschen einander schlecht,

Dann haben gewöhnlich — beide recht!

___ ffl. (?. ui.

g)te Bescheidenen und Reklameschwachen
Kommen schwerlich an ein großes Ziel;

Aus Einem, der aus sich nichts niciß zu machen,
Machen Andere sich auch nicht viel. xu>. n-derich.

Hurch Protektion hat es schon mancher
zuni großen Herrn, aber noch keiner zum großen
Mann gebracht. s. e.

Das feltfame (Quarrerr.

er 0crr Bezirksrichter von Mittentalschlupf
ist ein leidenschaftlicher Musiker. Er hat
daher mit dem Adjunkten, dem Notar und Lehrer
ein ständiges Streichquartett eingerichtet, das alle
Dienstage abends bei ihm in seinem sehr gemüt-
lichen Salon stattfindct.

Da — wie es wieder einmal Dienstag ist und
die übrigen Oerren schon beisammen sind — kommt
die kswbspost, daß der Notar zu einer dringenden
Testamentserrichtung zwei Stunden weit meggeholt
worden sei. Damit fehlt der Violaspieler. Man
ist trostlos — der lhcrr Bezirksrichter wütend.
„Natürlich", schreit er, „keine Menschenseel' ist ja
hier musikalisch ... da soll doch gleich . . ."

Ehe er aber mit seinem freundlichen Wunsche
zu Ende kommt, hat der junge pfiffige lserr Adjunkt
einen Einfall.

„kserr Bezirksrichter," sagt er, „wir haben
gegenwärtig im Gefängnis einen Vaganten, ein
verkommenes Genie — der kann sicher Viola
spielen; denn er hat mir gestern beim verhör an-
gegeben, daß er sogar schon einmal als Musiker bei
einem größeren Stadtthcater angcstellt war . . ."

Einen Augenblick tiefe Stille . . . dann allge-
meiner Jubel. Der Gedanke hat gepackt.

„Aber warum sagen S' denn das nicht gleich?"
jauchzt der von lsaus aus sehr fidcle Herr Lczirks-
richter und schickt sofort das Dienstmädchen zur
Frau Notar um das Instrument. Dann zitiert er
den Gerichtsdiener und Gefängniswärter und
sendet ihn nach dem angebauten Arrest, um den
wahrscheinlich schon schlafenden Jnkulpaten auszu-
wccken und zu befragen, ob er des violaspielcns
kundig sei.

Unterdessen steigen aber nach dem ersten Jubel
bei den Herren vom Gericht einige Bedenken auf
über die Art der praktischen Durchführung der Sache.

„Da herüber können wir ihn halt schwer kommen
lassen! . . ." meint der Bezirksrichter.

„Er darf nur zu Amtszwecken aus dem Arrest
— und auch mit der Bewachung wär's so eine
Geschichte . . .", murmelt der Adjunkt.

„Und dann erst meine Frau! . . Ein „Schwer-
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Titel/Objekt
"Der gestörte Choleriker"
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Fliegende Blätter
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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

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Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Albrecht, Henry
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
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In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
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Fliegende Blätter, 123.1905, Nr. 3146, S. 220

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