Fliegende Blätter (124.1906 (Nr. 3154-3179))

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Kleines M ißvc r st ä n d n i s.

Fräulein Laura rodelt hinter ihrer Mutter den
Berg herunter; ihr folgt Herr Leutnant Blitz, für den
sie heimlich schwärmt. — Plötzlich fliegt die ältere Dame,
darauf ihre Tochter, dann er in den Schnee. Rasch rafft er sich auf,
um ihr zu helfen: „Mein Fräulein, darf ich Ihnen meine Hand
bieten?" — „Ach" — stammelt sie errötend — „Mama liegt
weiter unten!"


K,

In der Versamm(nng.

Herr (zum Vorsitzenden vertraulich): „. . . Was? Der
Schneidermichl hat auch ums Wort gebeten? Da können wir
üns jn auf eine Stunde gefaßt machen!"

Vorsitzender: „Keine Spur! . . Seine Frau hat mir ge-
legt, das; er um 10 Uhr pünktlich zu Hanse sein muß und
vor 3/4i0 Uhr geb' ich ihm 's Wort nicht!"

GSv X o f e n f p u r. ySO

TUein tiefverarmtes, kahles Lebe» auch
Glich >» der Jugend einem Rosenstrauch! —

Und sah die Blüten ich im Wind zerstieben,

Sind Duft und Pracht dahin für immerdar:

Des R o fe n fch m u ck e s, der ihm eigen war,
Gemahnen Dornen noch, die mir verblieben.

M. Lern.