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Die Arme und die Beine fcbwimmend übte.
Zum Kahn nickt fcbwamm er - nein, der Pforte zu.
Und lieb, Eupbron, der kluge Pbilofopb,
Hub gar gelebrfam zu betrachten an,
Wie da Oinopbilos — von ungefähr —
Durch feinen Sturz goldklar bewiefen hätte,
Daß keiner Herr des eignen Schicksals fei
Und daß man auch des heften Freunds Verluft
Mutvoll, wenn schon mit fcbmerzzerriff’ner Seele
Ertragen muffe, freudlos weiterlebend.
Dann sprang er in das Waffer. Und Timarch
Rief: „Heb, es blutet mir das treue Herz;
Doch Hmt und Pflicht reißt grausam mich von Dir!
Leb’ wohl, Geliebter!“ Damit sprang er nach.
Je näher sie dem Totenufer kamen,
An dem sich schon die immerdar Gequälten,
Die Danaiden, Sifyphos und alle
Aus Nebeln hüllten, desto schneller hüpften
Mit taufend Grüßen und mit taufend Gründen
Die Freunde links und rechts vom schwanken Boot.
Und schließlich sprang mit einem letzten Scherz
Und zappelnd Glaukos nach, des Reichen Narr,
Und schwamm hinweg, begierig, feinen Witz
Dem Erben zu verkaufen. Polypbag
Sah starren Auges hinter ihnen her.
Dann fiel fein Blick auf jenen einzigen,
Den noch der Nachen trug — den fetten Hund.
„Sieh’, Charon!“ rief er. „Noch bin ich nicht arm!
Noch siegt die Treue! Noch hast Du nicht recht!
Der eine folgt mir!“ — Da mit jähem Satz,
Als juft der Kahn ans Ufer ftieß, entschlüpfte
Der dickgefreff’ne Mops ihm auch und floh,
Ans Ufer stieg Polyphagos — allein
Wie jeder noch. . . .
Dem feisten Narren, der die Doppellast
Mit Keuchen trug, sich auf den Rücken setzend. —
«t>D<li>
W. Herbert.
Die Arme und die Beine fcbwimmend übte.
Zum Kahn nickt fcbwamm er - nein, der Pforte zu.
Und lieb, Eupbron, der kluge Pbilofopb,
Hub gar gelebrfam zu betrachten an,
Wie da Oinopbilos — von ungefähr —
Durch feinen Sturz goldklar bewiefen hätte,
Daß keiner Herr des eignen Schicksals fei
Und daß man auch des heften Freunds Verluft
Mutvoll, wenn schon mit fcbmerzzerriff’ner Seele
Ertragen muffe, freudlos weiterlebend.
Dann sprang er in das Waffer. Und Timarch
Rief: „Heb, es blutet mir das treue Herz;
Doch Hmt und Pflicht reißt grausam mich von Dir!
Leb’ wohl, Geliebter!“ Damit sprang er nach.
Je näher sie dem Totenufer kamen,
An dem sich schon die immerdar Gequälten,
Die Danaiden, Sifyphos und alle
Aus Nebeln hüllten, desto schneller hüpften
Mit taufend Grüßen und mit taufend Gründen
Die Freunde links und rechts vom schwanken Boot.
Und schließlich sprang mit einem letzten Scherz
Und zappelnd Glaukos nach, des Reichen Narr,
Und schwamm hinweg, begierig, feinen Witz
Dem Erben zu verkaufen. Polypbag
Sah starren Auges hinter ihnen her.
Dann fiel fein Blick auf jenen einzigen,
Den noch der Nachen trug — den fetten Hund.
„Sieh’, Charon!“ rief er. „Noch bin ich nicht arm!
Noch siegt die Treue! Noch hast Du nicht recht!
Der eine folgt mir!“ — Da mit jähem Satz,
Als juft der Kahn ans Ufer ftieß, entschlüpfte
Der dickgefreff’ne Mops ihm auch und floh,
Ans Ufer stieg Polyphagos — allein
Wie jeder noch. . . .
Dem feisten Narren, der die Doppellast
Mit Keuchen trug, sich auf den Rücken setzend. —
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W. Herbert.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Treue"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1908 - 1908
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)