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XIV. Bd.

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handlungen, sowie von allen Postämtern und
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Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subfcriptions-
314» preis für den Band von 24 Nummern 3 fl. 86 kr.

R.-W. od. 2Rthlr. EinzclneNummern kosten 12kr.R.-W.od. 3ggr. j

Der wohlangesehenen Bürger Lehmann und
Graf aus Berne bei Dresden. Reise nach
London.

Dritter Brief.

(Fortsetzung.)

Trotzdem ist aber das Fuhrwerk sehr theier und zumal
die Viehaker und Droschkens, welche eben so durchgetriebcne
Kerle sind, als wie in Deutschland und immer brellen wol-
len, wer mit ihnen fährt. Mit den Omnibost ist es zwar
sehre billig, aber man kann niemals nicht mit, denn er ist
immer gans vollgebfrobft, oder aber wenn noch ein Plätzchen
drinnen leer ist, so hält er nicht etwa an, sondern man muß
ihn im Kahlobf hintenach laufen, bis man ihn kriegt, wenn
man ihn nämlich kriegt und wenn man ihn nicht kriegt, so
hat man das Nachsehn und läuft zu Fuße.

Eine ungeheire Merkwirdigkeit ist der Dunnel, welches auch
ein Loch unter der Erde ist, aber nicht wie ans der Eisenbahn
bei Achen, sondern unter der Tömse. Alle Leite sagen, daß
dieses ein wahres Wunderwerk von Schönie wäre, um so eine
Sache zu erfinden und hat auch an die mehrere Mihlijohnen
gekostet. Es ist aber keine starke Basasche hindurch, weil die
Menschen denken, der Deckel oben darauf könnte zusammcnbrcchen.
Wie wir darinnen hcrumsbazierten, so begegneten wir auch den
billigen Kleidermageziehnverfertiger, den Mosaiker aus Berlin
von die Ecksdrahvergnigungsfahrt, wo er die bewustcn Prigel
gekriegt hatte. Er ist nicht etwa dumm, sondern nur blos ein
kleines bischen unverschämt und hat uns Alles erklärt, was
man im Dunnel sehn that» obgleich man eigentlich gar Nichts
nicht sah. Man ist hier noch unter dem Wasser und wenn
es recht stille ist, so soll man die Fische über Einen spielen,
blätschern und blumbsen hören. Auch sagte der Berliner, daß

die Decke so dinne wäre, baß man mit einem Messer gleich ein
Loch könnte hincinbohren, wodann alles versaufen müßte und
dabei holte der infamigte Kerl ein Federmesser heraus und sing
au an der Decke herumzustocheru, aber da sind mir einmal nicht
schlecht ausgerissen, ich und Lehmann, liebe Anverwandten u f. w.,
denn der schofle Berliner hätte sich ein Bcrgnigcn daraus ge-
macht, wenn wir hier um unser Leben umgekommen wären.

Ich muß mich nun aber kirzer zusammenfaffcn, denn wenn
ich Euch alles erzehlen wollte, so könnte ich ein ganses Buch
voll schreiben von den, was ich gesehn habe, und gar zweie
oder dreie von den, was ich vergeffen habe.

Besonders schon ist eine Wafferfahrt mit den Dambfschiff
auf die Tömse, wo man vor wenige Pinse meulenweit fahren
kann. Ueberhaubt ist dies ein sehr merkwirdiger Fluß, weil
er Eppe und Fluth hat. Dies ist nämlich so, daß das Wasicr
bald hoch in die Höhe steigt, dann wieder fällt, wo sich noch
kein Gelehrter nicht hat erklären können, woher dieses kommt,

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der wohlangesehene Bürger Lehmann und Graf aus Berne bei Dresden, Reise nach London"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Fische <Motiv>
Fluss <Motiv>
Tunnel <Motiv>
Wasser <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 14.1851, Nr. 314, S. 9
 
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