Verrannt, gn
3
Fürst: „. . . Sie sehen also, das; die Zeitungen wieder einmal unrecht hatten, wenn sie die Nachricht
brachten, ich würde die beabsichtigte Reise nicht ausführen." — Bürgermeister: „Ach, Durchlaucht, die Leute muß
man reden lassen. Mir wird auch nachg'sagt, ich stünde unter'm Pantoffel!"
es Lhristbaums Licht füllt das Zimmer ganz, —
Auf daß wir wieder zu Kindern werden —
Die Glocken künden „Friede auf Erden", —
Ich träume still in den Kerzenglan;.
Am Himmel stieg auf der Weihnacht Stern,
Aus allen Fenstern strahlt Kerzenschimmer —
Und draußen ist Krieg — noch immer — noch immer!
Friede auf Erden, wie bist du fern!
Am Gabentisch — aus Zufall wohl —
Faßt meine Hand, verschnürt noch in Bänder,
Schwarz-weiß-rote, einen Kalender,
Künftigen Jahres Bild und Symbol.
Was schließen diese Blätter wohl ein?
Tage, aus Blut und Feuer geschmiedet,
Tage, da selbst die Hoffnung ermüdet,
Aber einer ist ü'rin — da wird Friede sein!
Auch ihre Farben sind Schwarz-Weiß-Aot,
Freude werden sie bringen und Plage,
Stumme, lastende Sehnsuchtstage,
Gram und Leiden — vielleicht den Tod. —
Dies Häuflein Blätter — die Hand umspannt's —
Birgt stumm die lichten und dunklen Lose,
Sie alle überschattet das große,
Das riesengroße des Vaterlands.
Was schließen diese Blätter nicht ein!!
Doch — ob die Tage nehmen — ob geben,
Liner — Herr, laß mich den Tag erleben! —
Einer ist d'rin, da wird Friede sein!
_ T. Rcsa.
1*
—Der Abreißkalender, -s-—
3
Fürst: „. . . Sie sehen also, das; die Zeitungen wieder einmal unrecht hatten, wenn sie die Nachricht
brachten, ich würde die beabsichtigte Reise nicht ausführen." — Bürgermeister: „Ach, Durchlaucht, die Leute muß
man reden lassen. Mir wird auch nachg'sagt, ich stünde unter'm Pantoffel!"
es Lhristbaums Licht füllt das Zimmer ganz, —
Auf daß wir wieder zu Kindern werden —
Die Glocken künden „Friede auf Erden", —
Ich träume still in den Kerzenglan;.
Am Himmel stieg auf der Weihnacht Stern,
Aus allen Fenstern strahlt Kerzenschimmer —
Und draußen ist Krieg — noch immer — noch immer!
Friede auf Erden, wie bist du fern!
Am Gabentisch — aus Zufall wohl —
Faßt meine Hand, verschnürt noch in Bänder,
Schwarz-weiß-rote, einen Kalender,
Künftigen Jahres Bild und Symbol.
Was schließen diese Blätter wohl ein?
Tage, aus Blut und Feuer geschmiedet,
Tage, da selbst die Hoffnung ermüdet,
Aber einer ist ü'rin — da wird Friede sein!
Auch ihre Farben sind Schwarz-Weiß-Aot,
Freude werden sie bringen und Plage,
Stumme, lastende Sehnsuchtstage,
Gram und Leiden — vielleicht den Tod. —
Dies Häuflein Blätter — die Hand umspannt's —
Birgt stumm die lichten und dunklen Lose,
Sie alle überschattet das große,
Das riesengroße des Vaterlands.
Was schließen diese Blätter nicht ein!!
Doch — ob die Tage nehmen — ob geben,
Liner — Herr, laß mich den Tag erleben! —
Einer ist d'rin, da wird Friede sein!
_ T. Rcsa.
1*
—Der Abreißkalender, -s-—
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Verrannt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1916
Entstehungsdatum (normiert)
1911 - 1921
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 144.1916, Nr. 3675, S. 3
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg