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„ITir!" schreit er mutend. „Wer soll denn bei einem solchen
Deirelswetter 'was erwischen?! Vder hast vielleicht Du 'was?!"
„Und ob!" lacht Verändere. „Da schau her!" Und hebt ver-
gnügt eine prachtvolle große Forelle ans dem Gras. Dein Dicken
quellen die Augen förmlich aus dem Kopf. Ungläubig starrt er
das Wunder an. Aber der andere greift eiskalt wieder in's Gras
und zeigt ihm eine zweite Forelle — ebenso groß und so prächtig
wie die erste. „Da schau!" — „Und da!" — „Und da!" — Und
jedesmal Kat er eine neue beim Schwanz, die eine so schön wie die
andere, geschlagene sieben Stück hintereinander!!
Stöpsel ist trotz der Ditze ganz außer sich vor Erstaunen und
Neid. „Ja, Laban, Mensch, Ungeheuer!' schreit er. „Wo hast
denn Du die Forellen alle erwischt?!"
„In der großen Gumpe drüben!" sagt der andere seelenruhig.
„Nicht möglich!" gickst der Dicke, daß ihm die Stimme über
schnappt. „Mit was für einer Fliege denn?!"
„Den schreck l" antwortet der Erpcditor siegesgewiß.
Der — sieben Forellen und er soll als „Schneider"
Keimkommen! Das gibt's einfach nicht! Dals über Kopf mit glüh
rotem Gesicht rennt er durch Gras und Schilf, über Stock und
Stein zur großen Gumpe hinüber und wirft seinen Dcuschreck in's
Wasser — immer und immer wieder. Aber nichts rührt sich. Die
, Ditze, der kjunger, der Durst, die Schnakenplag' und seine Der
zweiflung wachsen zu Riesendimensionen an — nur Fisch kommt
keiner aus dem Wasser heraus und er muß endlich nach quäl
vollen Stunden das vergebliche Bemühen zum zweitenmal ein
stellen. Wie er todmüd und ganz zerknirscht wieder an den großen
Baum kommt, trifft er den schmunzelnden Freund dort mit den
schon verpackten Fischen im Rucksack — und allerlei Reste einer
behaglichen Mahlzeit künden an, was der inzwischen vollbracht.
Wortlos stolpert Stöpsel neben dem „langen Laban" Ijcr, der
frisch und aufgeräumt seines Weges zieht. Endlich taucht die
„getüpfelte Forelle" auf und Laban will stott daran vorbeieilen.
Aber jetzt hält es der kleine Dicke nicht mehr aus. Er ist zu er
schöpft und so sitzen sie denn bald bei einem frischen Glas. Mit
der Erholung kommt aber auch der Unternehmungsgeist wieder
über Stöpsel. So ganz leer heimkehren und sich von den Freun-
den hänseln laffen — unter keinen Umständen! heimlich schleicht
er sich zu dem Wirt und verlangt die berühmte Renommierforelle
im Kalter zu kaufen.
„Ledanre!" sagt der Wirt. „Die hat mir ja schon längst
Ihr Freund a bge no m m e »!"
Da steigt in Stöpsels gequältem Busen ein schwarzer verdacht
auf. mit wenigen kurzen Schritten steht er vor Laba». „Deine
Fisch' herzeigen!" schreit er. Seelenruhig nimmt der andere
eine Forelle aus dem Rucksack, sauber in große Blätter gewickelt.
„Und die andern sechs!" brüllt der Kleine.
„Ich Hab' bloß die!"
„Aber Du hast doch noch sechs aus dem Gras herausgeholt!"
Da lacht der „lange Laban" kreuzvergnügt. „Schani" sagt
er. „Das war ja allemal wieder die nämliche weißt D', die
vom Wirt aus dem Kalter: E r w i sch t Hab' ich a » ch ni >!!"
K.
„ITir!" schreit er mutend. „Wer soll denn bei einem solchen
Deirelswetter 'was erwischen?! Vder hast vielleicht Du 'was?!"
„Und ob!" lacht Verändere. „Da schau her!" Und hebt ver-
gnügt eine prachtvolle große Forelle ans dem Gras. Dein Dicken
quellen die Augen förmlich aus dem Kopf. Ungläubig starrt er
das Wunder an. Aber der andere greift eiskalt wieder in's Gras
und zeigt ihm eine zweite Forelle — ebenso groß und so prächtig
wie die erste. „Da schau!" — „Und da!" — „Und da!" — Und
jedesmal Kat er eine neue beim Schwanz, die eine so schön wie die
andere, geschlagene sieben Stück hintereinander!!
Stöpsel ist trotz der Ditze ganz außer sich vor Erstaunen und
Neid. „Ja, Laban, Mensch, Ungeheuer!' schreit er. „Wo hast
denn Du die Forellen alle erwischt?!"
„In der großen Gumpe drüben!" sagt der andere seelenruhig.
„Nicht möglich!" gickst der Dicke, daß ihm die Stimme über
schnappt. „Mit was für einer Fliege denn?!"
„Den schreck l" antwortet der Erpcditor siegesgewiß.
Der — sieben Forellen und er soll als „Schneider"
Keimkommen! Das gibt's einfach nicht! Dals über Kopf mit glüh
rotem Gesicht rennt er durch Gras und Schilf, über Stock und
Stein zur großen Gumpe hinüber und wirft seinen Dcuschreck in's
Wasser — immer und immer wieder. Aber nichts rührt sich. Die
, Ditze, der kjunger, der Durst, die Schnakenplag' und seine Der
zweiflung wachsen zu Riesendimensionen an — nur Fisch kommt
keiner aus dem Wasser heraus und er muß endlich nach quäl
vollen Stunden das vergebliche Bemühen zum zweitenmal ein
stellen. Wie er todmüd und ganz zerknirscht wieder an den großen
Baum kommt, trifft er den schmunzelnden Freund dort mit den
schon verpackten Fischen im Rucksack — und allerlei Reste einer
behaglichen Mahlzeit künden an, was der inzwischen vollbracht.
Wortlos stolpert Stöpsel neben dem „langen Laban" Ijcr, der
frisch und aufgeräumt seines Weges zieht. Endlich taucht die
„getüpfelte Forelle" auf und Laban will stott daran vorbeieilen.
Aber jetzt hält es der kleine Dicke nicht mehr aus. Er ist zu er
schöpft und so sitzen sie denn bald bei einem frischen Glas. Mit
der Erholung kommt aber auch der Unternehmungsgeist wieder
über Stöpsel. So ganz leer heimkehren und sich von den Freun-
den hänseln laffen — unter keinen Umständen! heimlich schleicht
er sich zu dem Wirt und verlangt die berühmte Renommierforelle
im Kalter zu kaufen.
„Ledanre!" sagt der Wirt. „Die hat mir ja schon längst
Ihr Freund a bge no m m e »!"
Da steigt in Stöpsels gequältem Busen ein schwarzer verdacht
auf. mit wenigen kurzen Schritten steht er vor Laba». „Deine
Fisch' herzeigen!" schreit er. Seelenruhig nimmt der andere
eine Forelle aus dem Rucksack, sauber in große Blätter gewickelt.
„Und die andern sechs!" brüllt der Kleine.
„Ich Hab' bloß die!"
„Aber Du hast doch noch sechs aus dem Gras herausgeholt!"
Da lacht der „lange Laban" kreuzvergnügt. „Schani" sagt
er. „Das war ja allemal wieder die nämliche weißt D', die
vom Wirt aus dem Kalter: E r w i sch t Hab' ich a » ch ni >!!"
K.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Forellen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1916
Entstehungsdatum (normiert)
1911 - 1921
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)