314 Kindlich. Empfehlung.
„Also Deinen dicken Onkel haben sie aus dem Feld wieder nach „. . Was ich von meiner Kusine halte, die Sic zu heiraten bc-
Hause geschickt; warum denn?" — „Ja, ich weiß nicht ... ich absichtigcu? Eine Perle, sage ich Ihnen, treu und beständig . . .
glaube, wegen Mangel an Raum!" mit der können Sie jahrelang glücklich werden!"
Falsche A u f f a s s u n g.
Frau (zur Köchin): „Sie haben sich, wie wir erfahren haben, bei unserem Jutvelier eine Uhr genommen,
halten aber die Zahlungen gar nicht ein?!" — Köchin: „Na ja, gnä' Frau sind ja och paar hundert Märker dort
schuldig und haben mir ja Familienanschluß versprochen!"
B c r k a n n t.
„Sie, Ihr' Tabakspfeifen hängt in
Ihren Maßkrng ’itei’!" — „Dös is doch
mci' Bierwärmer."
A n f französischer Seite.
„Um Gottes willen, die Deutschen greifen
schon wieder mit Gesang an, die hauen uns wie-
der nach Noten."
W n r st i g.
„Wie geht's Ihnen denn, Herr Bimse»
berger?" — ,,J' Hab' no' net ans'paßt!"
Der Derwisch und der Löwe.
in Derwisch ging zur heißen Mittagsstund'
Zm Wüstensand und dachte allerlei.
Da sprang aus seiner Felsenhöhle Grund
Ein Löwe mächtigen Gebriill's herbei.
Doch jener — mit verschränkten Armen — sprach
Und sah dabei das Tier voll Würde an:
„Pfui! Schäm' dich! 's wäre wahrlich eine Schmach,
Wenn du verschlängest den gelehrten Mann.
Bedarfst du denn zum Äungerstillen mich?!
Sieh', mir genügen die drei Datteln hier
Den ganzen Tag. So geh' auch du in dich
Und lerne Mäßigkeit, selbstsüchtig' Tier!"
Der Löwe stand. Mit einem lange» Blick
Betrachtete er jenen, der so rief.
Dann beugte er das mächtige Genick
Und schritt langsam in seine Äöhle lief.
Da streckte sich empor der würdige Mann
Und sprach mit Stolz zur Wüste: „Preiset sie,
Die hehre Weisheit, die >vas keiner kann
Vollendet und bezlvang das ivilde Vieh!" . .
Doch selbst der Derwisch sah es hocherstaunt.
Wie d'rauf der Löwe aus der lööhle kam
„Also Deinen dicken Onkel haben sie aus dem Feld wieder nach „. . Was ich von meiner Kusine halte, die Sic zu heiraten bc-
Hause geschickt; warum denn?" — „Ja, ich weiß nicht ... ich absichtigcu? Eine Perle, sage ich Ihnen, treu und beständig . . .
glaube, wegen Mangel an Raum!" mit der können Sie jahrelang glücklich werden!"
Falsche A u f f a s s u n g.
Frau (zur Köchin): „Sie haben sich, wie wir erfahren haben, bei unserem Jutvelier eine Uhr genommen,
halten aber die Zahlungen gar nicht ein?!" — Köchin: „Na ja, gnä' Frau sind ja och paar hundert Märker dort
schuldig und haben mir ja Familienanschluß versprochen!"
B c r k a n n t.
„Sie, Ihr' Tabakspfeifen hängt in
Ihren Maßkrng ’itei’!" — „Dös is doch
mci' Bierwärmer."
A n f französischer Seite.
„Um Gottes willen, die Deutschen greifen
schon wieder mit Gesang an, die hauen uns wie-
der nach Noten."
W n r st i g.
„Wie geht's Ihnen denn, Herr Bimse»
berger?" — ,,J' Hab' no' net ans'paßt!"
Der Derwisch und der Löwe.
in Derwisch ging zur heißen Mittagsstund'
Zm Wüstensand und dachte allerlei.
Da sprang aus seiner Felsenhöhle Grund
Ein Löwe mächtigen Gebriill's herbei.
Doch jener — mit verschränkten Armen — sprach
Und sah dabei das Tier voll Würde an:
„Pfui! Schäm' dich! 's wäre wahrlich eine Schmach,
Wenn du verschlängest den gelehrten Mann.
Bedarfst du denn zum Äungerstillen mich?!
Sieh', mir genügen die drei Datteln hier
Den ganzen Tag. So geh' auch du in dich
Und lerne Mäßigkeit, selbstsüchtig' Tier!"
Der Löwe stand. Mit einem lange» Blick
Betrachtete er jenen, der so rief.
Dann beugte er das mächtige Genick
Und schritt langsam in seine Äöhle lief.
Da streckte sich empor der würdige Mann
Und sprach mit Stolz zur Wüste: „Preiset sie,
Die hehre Weisheit, die >vas keiner kann
Vollendet und bezlvang das ivilde Vieh!" . .
Doch selbst der Derwisch sah es hocherstaunt.
Wie d'rauf der Löwe aus der lööhle kam
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Derwisch und der Löwe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1916 - 1916
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 144.1916, Nr. 3700, S. 314
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg