319
In Gedanken.
Gcfängnisarzt (zn dein cingc-
licfertc» Spitzbuben, der sich krank
meldet): „Für Sic ist's ein Glück, das;
Sie jetzt 'mal eine Zeit lang keinen
Alkohol zn trinken kriegen; ivic lange
dauert Ihre Strafe?" — „Drei Mo-
nate !" — „Genügt leider nicht! Warum
haben Sic nicht etwas mehr gestohlen ■.,
Das wäre Ihrer Gesundheit zuträglicher
gewesen!"
G e w i s s e n s f r a g e.
IHanchmal wandte ich auf dieser Bühne,
„Welt" geheißen, wie im Traum herum.
Und ich frage mich mit Zweifelsmiene:
„Bin ich lNime, bin ich Publikum?
Gder bin ich beides und ich wanü're
Wie ein schlechter Komödiant umher,
Amüsier' mich scheinbar über anö're
Und ergötz' die andern noch weit mehr?"
, D, S. W.
' SclbstloS.
Feldgrauer (gerührt): „Ein sol-
ches Volk kann nicht untcrgehcn! Da
schicken mir der Alois und der Friede!
zusammen ein Liebcsgabcnpakct • . . und
die beiden habe ich am letzten Tage,
bevor ich in's Feld rückte, noch ordent-
lich dnrchgcprügclt!"
Warum — darum.
„Vater, warum trägt der Tourist
die Nase so hoch?" - „Dummer Bub',
wird >>alt ein Hochtourist sein,"
Redens arten.
„Ich glaube cs nicht besonders be-
tonen zn müssen , , ,!" sagt man, be-
vor man etwas besonders betont.
„Ich muß leider bedauern!" beteuert
mancher und freut sich, das; er bedauern
muß,
„Wie geht's?" fragen dick; viele,
aber sie überhören deine Antivort,
Vor der Torskirchc.) „Wo bleibt denn die Großmutter?" — „Die sitzt noch
d'riniieii ... die ist mit dem Singen »och nicht ganz fertig!"
lAnch etwas.) „Geben Sie Heuer auch auf's Land, Frau Sekretär?' — „Nein, aber »nser'n
Laubfrosch schicken wir zn Verwandten,"
Unverlierbar.
Ich traf einen alten Hirten ans dem Felde und kan, mit ihm
in ein Gespräch, „Nun, Alter", fragte ich dazwischen, „Ihr seid doch
sicher an die Siebzig schon?" „Weiß nicht, Herr," „Ei, zählt
Ihr denn nicht En'rc Jahre?" „Nein, Herr, nur die Schafe,"
„Warum denn die, und jene nicht?" — „Von den Schafen könnte
mir ein's verloren gehen, von den Jahren nicht, Herr!"
Freudige Überrasch n » g.
„Denke Dir, lieber Mann, in, Koffer der diebischen Köchin fand
ich außer de» Wertsachen eine Menge Lebensmittel, die sic nach
und nach ans unserer Speisekammer entwendet hatte!" „Ah, die
können wir bei der jetzigen Teuerung vorzüglich gebrauchen," —
„Selbstverständlich! Ich war so glücklich, das, ich der Person um den
Hals gefallen bin , . . ehe ich sic hinansgcschmissc» habe!"
In Gedanken.
Gcfängnisarzt (zn dein cingc-
licfertc» Spitzbuben, der sich krank
meldet): „Für Sic ist's ein Glück, das;
Sie jetzt 'mal eine Zeit lang keinen
Alkohol zn trinken kriegen; ivic lange
dauert Ihre Strafe?" — „Drei Mo-
nate !" — „Genügt leider nicht! Warum
haben Sic nicht etwas mehr gestohlen ■.,
Das wäre Ihrer Gesundheit zuträglicher
gewesen!"
G e w i s s e n s f r a g e.
IHanchmal wandte ich auf dieser Bühne,
„Welt" geheißen, wie im Traum herum.
Und ich frage mich mit Zweifelsmiene:
„Bin ich lNime, bin ich Publikum?
Gder bin ich beides und ich wanü're
Wie ein schlechter Komödiant umher,
Amüsier' mich scheinbar über anö're
Und ergötz' die andern noch weit mehr?"
, D, S. W.
' SclbstloS.
Feldgrauer (gerührt): „Ein sol-
ches Volk kann nicht untcrgehcn! Da
schicken mir der Alois und der Friede!
zusammen ein Liebcsgabcnpakct • . . und
die beiden habe ich am letzten Tage,
bevor ich in's Feld rückte, noch ordent-
lich dnrchgcprügclt!"
Warum — darum.
„Vater, warum trägt der Tourist
die Nase so hoch?" - „Dummer Bub',
wird >>alt ein Hochtourist sein,"
Redens arten.
„Ich glaube cs nicht besonders be-
tonen zn müssen , , ,!" sagt man, be-
vor man etwas besonders betont.
„Ich muß leider bedauern!" beteuert
mancher und freut sich, das; er bedauern
muß,
„Wie geht's?" fragen dick; viele,
aber sie überhören deine Antivort,
Vor der Torskirchc.) „Wo bleibt denn die Großmutter?" — „Die sitzt noch
d'riniieii ... die ist mit dem Singen »och nicht ganz fertig!"
lAnch etwas.) „Geben Sie Heuer auch auf's Land, Frau Sekretär?' — „Nein, aber »nser'n
Laubfrosch schicken wir zn Verwandten,"
Unverlierbar.
Ich traf einen alten Hirten ans dem Felde und kan, mit ihm
in ein Gespräch, „Nun, Alter", fragte ich dazwischen, „Ihr seid doch
sicher an die Siebzig schon?" „Weiß nicht, Herr," „Ei, zählt
Ihr denn nicht En'rc Jahre?" „Nein, Herr, nur die Schafe,"
„Warum denn die, und jene nicht?" — „Von den Schafen könnte
mir ein's verloren gehen, von den Jahren nicht, Herr!"
Freudige Überrasch n » g.
„Denke Dir, lieber Mann, in, Koffer der diebischen Köchin fand
ich außer de» Wertsachen eine Menge Lebensmittel, die sic nach
und nach ans unserer Speisekammer entwendet hatte!" „Ah, die
können wir bei der jetzigen Teuerung vorzüglich gebrauchen," —
„Selbstverständlich! Ich war so glücklich, das, ich der Person um den
Hals gefallen bin , . . ehe ich sic hinansgcschmissc» habe!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Eine Nachzüglerin"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1916
Entstehungsdatum (normiert)
1911 - 1921
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 144.1916, Nr. 3701, S. 319
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg