0« Bestellungen werden in allen Buch« und Kunst- m Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptton«- v v
Handlungen, sowie von allen Postämtern und »"iS für den Band von 24 Nummern 3 ll. 36 kr. ' '' " "
ZeitungSerpedittonen angenommen. oder 2 Rthlr. Einzelne Nummern kosten l2 kr. oder 4 Sgr.
beute geliefert, trieb sich auch in einem kleinen Minenstädtchen
ein Irländer, Peter Me. Carty, eine Zeitlang herum, der in
ein paar reiche Stellen förmlich hineingcfallcn war (in eine in
der wahren Bedeutung des Wortes) und das Gold, sobald er
es nur erst einmal ausgewaschen und trocken im Beutel hatte,
ungesäumt thcils wieder in Whisky und Brandy auflößte, oder
auch in die amerikanischen und spanischen Spielzeltc trug, sich
von den schurkischen Spielern um sein leicht verdientes Metall
wieder betrügen zu lassen. War er dann fertig, so trieb er
sich eine Zcitlang seinen Freunden zur Last und den Trink-
ständen zum Aerger, die ihm jetzt borgen mußten, zwischen den
Hütten und Zelten herum, wählte sich eines zur Schlafstättc und
suchte sich durch kleines Spiel mit ein paar geborgten Dollaren
wieder auszuhelfen, bis er fand, daß ihm endlich Niemand mehr
etwas borgen wollte, und er richtig gezwungen wurde, Spa- 1
ten und Spitzhacke wieder in die Hand zu nehmen.
!
Peter Me. Carty war das wahre Musterbild eines rich-
tigen Irländers, das fünf Fuß zehn Zoll in seinen Schuhe»
stand, mit suchsrothem lockigen Haar, und lichter Haut, das
Gesicht leicht aber nicht gerade unangenehm mit Blatternarben
gezeichnet, die breiten kräftigen Hände dicht, bis auf den halben
Arm hinauf, und ebenso den obcrn Theil des sonngcbrannten
Nackens mit großen hellgelben Sommersprossen bedeckt. Die
lichtblauen Augen schauten dabei, wenn er nicht gerade zu viel
deS unvermeidlichen Whisky eingcladen, keck und fröhlich in
die Welt hinein, und sein guter fröhlicher Muth, mit dem den
Söhnen der „grünen Insel" so eigenen drolligen Humor, hätte
ihn auch wohl schwere Schläge des Schicksals sorglos ertragen
lassen, wie viel mehr denn jetzt ein Leben, wie er es in seinen
kühnsten Träumen kaum als möglich gedacht. Mit dem Motto
„wenig zu thun und viel Whisky" schlenderte er durch das
Leben, das für ihn nur ein Rosenteppich, die Dornen alle nach
unten gekehrt, war und cs wurde zuletzt zum Sprichwort, daß
kalifornischer Miethzwang.
Von Friedr. Gerstäcker.
Am Magualome, in den sogenannten südlichen Minen
^'ierniens, dessen Schluchten den Goldsuchern gar reiche Aus-
S1
Handlungen, sowie von allen Postämtern und »"iS für den Band von 24 Nummern 3 ll. 36 kr. ' '' " "
ZeitungSerpedittonen angenommen. oder 2 Rthlr. Einzelne Nummern kosten l2 kr. oder 4 Sgr.
beute geliefert, trieb sich auch in einem kleinen Minenstädtchen
ein Irländer, Peter Me. Carty, eine Zeitlang herum, der in
ein paar reiche Stellen förmlich hineingcfallcn war (in eine in
der wahren Bedeutung des Wortes) und das Gold, sobald er
es nur erst einmal ausgewaschen und trocken im Beutel hatte,
ungesäumt thcils wieder in Whisky und Brandy auflößte, oder
auch in die amerikanischen und spanischen Spielzeltc trug, sich
von den schurkischen Spielern um sein leicht verdientes Metall
wieder betrügen zu lassen. War er dann fertig, so trieb er
sich eine Zcitlang seinen Freunden zur Last und den Trink-
ständen zum Aerger, die ihm jetzt borgen mußten, zwischen den
Hütten und Zelten herum, wählte sich eines zur Schlafstättc und
suchte sich durch kleines Spiel mit ein paar geborgten Dollaren
wieder auszuhelfen, bis er fand, daß ihm endlich Niemand mehr
etwas borgen wollte, und er richtig gezwungen wurde, Spa- 1
ten und Spitzhacke wieder in die Hand zu nehmen.
!
Peter Me. Carty war das wahre Musterbild eines rich-
tigen Irländers, das fünf Fuß zehn Zoll in seinen Schuhe»
stand, mit suchsrothem lockigen Haar, und lichter Haut, das
Gesicht leicht aber nicht gerade unangenehm mit Blatternarben
gezeichnet, die breiten kräftigen Hände dicht, bis auf den halben
Arm hinauf, und ebenso den obcrn Theil des sonngcbrannten
Nackens mit großen hellgelben Sommersprossen bedeckt. Die
lichtblauen Augen schauten dabei, wenn er nicht gerade zu viel
deS unvermeidlichen Whisky eingcladen, keck und fröhlich in
die Welt hinein, und sein guter fröhlicher Muth, mit dem den
Söhnen der „grünen Insel" so eigenen drolligen Humor, hätte
ihn auch wohl schwere Schläge des Schicksals sorglos ertragen
lassen, wie viel mehr denn jetzt ein Leben, wie er es in seinen
kühnsten Träumen kaum als möglich gedacht. Mit dem Motto
„wenig zu thun und viel Whisky" schlenderte er durch das
Leben, das für ihn nur ein Rosenteppich, die Dornen alle nach
unten gekehrt, war und cs wurde zuletzt zum Sprichwort, daß
kalifornischer Miethzwang.
Von Friedr. Gerstäcker.
Am Magualome, in den sogenannten südlichen Minen
^'ierniens, dessen Schluchten den Goldsuchern gar reiche Aus-
S1
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Californischer Miethzwang"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Nachtlager <Motiv>
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 20.1854, Nr. 480, S. 185
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg