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Der einzige Trost.

Der Racheschwur. 31

Recht bin, denn als ich ihm die Ohrfeige gab, ist
ja das Ereigniß, das ihm Schmerzen machte, cin-
getrcten, und er muß daher auch nach seinem eige-
nen Ausspruche den Gulden zahlen, denn die Wette
Hab' ja ich gewonnen."

„Run, liebe Louise, wie geht es Dir in Deiner
Ehe?"

„Ach Gott, schlecht; denn mein Mann wird täg-
lich mehr ein — Teufel!"

„Hat er denn auch Hörner?"

„Noch nicht — aber es ist mein einziger Trost,
daß er bald welche bekommt!"

Der neue Kunde.

Der Schreiner Toni hatte recht garstig krumme
Beine und dazu noch den Aerger, daß ihn sein Ka-
merad, der Krämer Jörg, bei jeder Gelegenheit
darüber anfzog, meist mit dem stehenden Witze: „Ei,
Toni, schaff' Dir doch einen andern Schneider an,
der Dir keine so krummen Hosen macht!"

Der Toni ging ans ein Paar Jahre in die
Fremde und währenddem hatte der Jörg das Un-
glück, bei einem Sturze von der Ladenleiter beide
Beine zu brechen, die zwar vom Doktor wieder
ganz gemacht wurden, aber leider seitdem eine fa-
tale Krümmung annahmen. Als nun der Toni
aus der Fremde kam und den armen Jörg das
Erstemal mit seinen verkrümmten Beinen sah, da
ries er ihn ganz verwundert an: „Ach, Jörg, was ist mit Dir vor-
gegangen? Lässest Du denn (auf die Hosen deutend) jetzt auch bei
meinem Schneider arbeiten?"_

Der Nacheschwur.

Die Wette.

Kun; und Klaus vor Gericht.

Richter: „Kunz, wie kann er so unverschämt sein,
nachdem er dem Klans eine Ohrfeige gab, hiefür auch
noch einen Gulden zu verlangen? Klaus ist als Kläger
im vollen Rechte und Er hat sohin an Klaus und nicht
dieser an Ihn zu bezahlen, und zwar nach Ausspruch
des Gerichts. Hat Er dagegen Etwas vorzubringcn?"

Kunz: „Ja, Ew. Gnaden, — es war halt so:
Klaus und ich, wir sitzen ganz ruhig bei unscrm Maßt
^icr, — da sag' ich ans einmal etwas von Ahnungen,
der Klaus widerspricht und glaubt nicht, — ich be-
haupte fest, er zweifelt; — endlich sag' ich: Klaus,
Du wirst sehen, wenn Du so ungläubig bist, kann in
kurzer Zeit ein Ereigniß eintreten, das dich schmerzen
wird. Er lacht und widerspricht; endlich sagt er: „Heut'
a mal gar nicht, ich bin zu gut aufgelegt, da wett'
ich schon gleich einen Gulden." — Und g'rad' heut',
sag' ich d'rauf, — steh' auf, gib ihm die Ohrfeige und
verlange meinen Gulden; er aber, anstatt zu zahlen,
geht her und verklagt mich, — wo doch ich im vollen

Es öffnet sich der Schenke Doppelthür', man wirft mit riesiger Gewalt,
Als wär's ein böser Dämon schier, auf die Straße 'ne Männergestalt.
Dem Helden folgen Hut und Stock und fall'n am Wege., ihm

gleich, nieder.

Als wuthentbrannt er abgestäubt den Rock, da ruft er: „Wart's

nur, morgen komm ich wieder!"
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der einzige Trost" "Der Racheschwur"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Untreue
Wortspiel
Sturz <Motiv>
Horn <Motiv>
Straße <Motiv>
Gespräch <Motiv>
Ehe
Karikatur
Teufel
Ehemann <Motiv>
Trunkenheit <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 36.1862, Nr. 864, S. 31

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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