Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
9Q Bestellungen werden in allen Buck- und Kunst- T_J( ^ » Erscheinen wöchentlich einMal. L>ubscrivlions- vvvi;.

Handlungen, sowie von allen Postämtern und ==J preis für den Band von 26 Nummern 3fl. 54 kr. - 11. xitl.

Zeitnngserveditionen angenommen. . od. 2Rthlr. 5Sgr. Einzelne Nummern kosten 9 kr. od. 2'/- Sgr.

In das Forsthaus zu Bückeburg fuhr eines schönen
Sommerabends ein Banernwagen mit zwei so mnthigen und
stattlichen braunen Stuten hinein, daß sie eines Edelmanns
Earossc geziert haben würden. Eine kurzgcbautc, rührige Bau-
ersfrau, die allein ans dem Wagen saß und die Rosse selbst
mit kundiger Hand gelenkt hatte, sprang, ehe ihr der Haus-
herr, der sich eben zu seinem Abendessen, einem saftigen Reh-
rückcn, niedersetzen wollte, noch entgegen kommen konnte, mit
sicherem Sprunge vom Wagen herab, warf den Thieren, die
warm geworden waren, die Decken über und machte sich da-

ran, sie abzuspanncn, was ihr so gut von der Hand
ging, daß man wohl sah, sie thue es nicht zuin ersten
Male.

„Ei, Schwester Dortchen, sei tausendmal willkom-
men!" rief ihr der mittlerweile herbei gekommene För-
ster zu, fiel ihr um den Hals und schmatzte sie herz-
haft ab. „Aber laß doch nur das Abspannen sein, Frau!
das wird mein Knecht schon besorgen. Wo ist denn
der Gaudieb? Gottlieb! Gottlicb! hast du Watte in
den Ohren, daß du nicht hörst, wenn ein Wagen in
den Hof gefahren kommt?"

„Ach laß mich nur gewähren, Bruder Heinrich,"
cntgcgnete das dralle Weibchen, „das besorg' ich am
liebsten selbst. Es sind noch junge Pferde; die wolle»
vorsichtig behandelt sein."

Indessen war Gottlieb vom Futterboden herabge-
eilt und führte die bereits abgespannten Pferde in den
Stall.

„Läßt du dich denn endlich einmal wieder bei
deinem Bruder sehen?" rief der Förster, sie nochmals
abschmatzend.

Ja, ich muß ja wohl, da der Bruder nicht zu mir
kommt," cntgcgnete die Schwester. „Auch Hab' ich ein Anlie-
gen an dich. Sieh, du weißt doch . . . ."

„Ach!" unterbrach sie der Förster, „das können wir ja
besser im Zimmer abmachen, Herzens-Dortchen; auf dem Tische
steht schon ein saftiger Rehrücken, der wird kalt werden.
Dortchen! komm herein und sei nochmals tausend Mal will-
kommen. Gottlieb wird schon Alles aufs beste besorgen."

„Nein! ich muß erst sehen, wo meine Pferde bleiben,"
erwiderte sie, ging, begleitet von ihrem Bruder, in den Stall
und rief, als sie den stattlichen Schimmelhengst ihres Bruders

23
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Zum grauen Esel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Wald <Motiv>
Pferd <Motiv>
Tor <Motiv>
Forsthaus
Karikatur
Frau <Motiv>
Gespann <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 36.1862, Nr. 883, S. 177
 
Annotationen