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175

Die alt' Mussik und die neu'.

Aus 'm Seiler seine Erinnerunge.

(Pfälzisch.)

's is e rechti schöni Sach' —

Es is wahr — um die Mussik,

Awer endlich kriecht mar's dick
Un s' vcrleed't eem allgemach,

Wann mar fascht gar fufzig Jahr-
So wie ich Trumbeter war
Iln soll alsfort nuverdrosse
In die alt' Trumbet nein blose!

Ja — ich wollt' nix sage noch,

Wenn mar heutzudag de Leut'

Op're ans der alte Zeit

Gcwe könnt' — was classisch's! — doch

Unser heut'gcs Publikum

Is d'r ungcbild't un dumm —

Gluck un Bach und Haydn mag mer
Jetz nit mehr — nor — Richard Wagner!

Wagner oder Meyerbcer!

Un die haw' ich uf cm Strich,

Denn do muß mar wie e Viech
Alsfort blose — grad als wär'

Unsereem e Tampfmaschin'

In de Lungeflichel d'rin —

Vun dem Dorscht gar nit zu rede,

Den mar kriecht dorch des Trumbete!

Die alt' Mussik und die neu'.

Neen do lob' ich mir de Bach
Un de Gluck! — die hawe doch
Unsereens als Mensche noch
Angeseh'n un eem aach
Pause g'schriwe, daß mar als
Die Trumbet Hot vun seim Hals
Wegdhu könne un absche,

For e Gläsche Wein zu petze!

Do d'ran Hot der Meyerbecr
Un der Wagner nit gedacht,

Daß eem, wann niar Mussik macht,

Aach e Prische nöthig war',

Oder daß e Gläsche Wein
Eem emol könnt' passend sein,

For de Hals sich anzufeuchte —

Korz, daß mir halt Pause brauchte!

Neen do liegt mar im Geschirr —

G'rad als wie en Karrngaul —

Un hot die Trumbet am Maul
Vum Beginn der Uwertir
Bis zum Schluß — fünf Stunde laug,

Daß es Angst eem werd' un bang!

Neen ich dank' for des Vergnige —

Ich möcht' nit die Schwindsucht krieche!

Dcrcntwege bin ich setz —

Es is grad sechs Monat her —

Wohlbestallter Pensionär;

Denn des ewige Gehetz
Un Gedhu war mir vcrleed't!

Wege mir kann die Trumbet
Ich' die Venus uf de Rose
Im Tannhäuser selwer blose! —

Ich mach' nor als Dilledant
Bci'me gute Schoppe Bier
Noch Mussik — for mein Pläsir!

So bin ich gern Mussikant! —

Awer so ee Ewigkeit
Alsfort blose wie nit g'scheidt,

Daß eem alli Schwarte krache —

Neen des sin nit meini Sache!

A. W<uk.

Leiser Wink.

„Nu, Hanuibcs, was gibt's Neues?" — „Ich weiß
gar nir." — „De wirst doch wisse ebbes." — „Nu, wenn
De denn partu was häre willst: Hast De die Kuh gesehe,
die ich heit Morgen geführt Hab' durch's Ort?" — „Nu —
es war e groß Stück." — „No, die hat geworfe heit Nacht
drei Kälber." — „Drei Kälber? Wie saufe denn die?" —
„Nu, wie werde se saufe? Das eine sauft hüwc, u das
andere sauft drüwe u das bvitt’ —“ — „ Un das dritt'?"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die alt' Mussik und die neu'"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Bildnis <Motiv>
Lächeln <Motiv>
Musikalischer Geschmack
Orchester
Pause
Glas <Motiv>
Trompete <Motiv>
Mütze
Anstrengung
Wein <Motiv>
Weinflasche
Belastung
Karikatur
Komponist
Musik
Ruhestand
Zeitgeist
Trompeter <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Haydn, Joseph
Wagner, Richard

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 49.1868, Nr. 1220, S. 175
 
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