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Die Lebensrettungs-Medaille.

Uebrigen, mit eigener großer Gefahr aus dem Wasser geholt,
erhielt Beutel — die Lebensrettungs - Medaille!! !
Schauderhaftes Pech! Für mich natürlich!

In Anbetracht der dürftigen Umstände Beutels bot diesem
die Behörde eine ansehnliche Geldbelohnung. Er refüsirte jedoch
und wählte die — von mir so heiß ersehnte — Deko-
ration. Er wußte recht gut, daß er nach und nach von mir
viel inchr Geld herausschlagen würde, als ihm das Bezirks-
amt jemals geben könne.

Die Malice des mich gütigst verfolgenden Schicksals ist nach
dem Geschilderten gründlich und außerordentlich. Freund Beutel
holt sich Geld bei mir, so oft er will, und ich muß ihm, um
allerhand Erörterungen zu vermeiden, willfahren. Da ich selbst
in unangenehmen Dingen die Ordnung liebe, habe ich ihm
gleich eine kleine Rente ausgefetzt, die er auch regelmäßig abholt.

Wenn Beutel aber am Sonntag Nachmittag — und da
ist er gewöhnlich noch nüchtern — die silberne, blitzende Medaille
am weißen Bande auf seinen alten „Gottfried" geheftet, mir
so recht zum Tort, unter meinen Fenstern vorübergeht, dann

wende ich mich weg und richte die Blicke klagend himmelwärts.
Von meinem Ordensfieber bin ich aber für immer geheilt!

Anpreisu n g.

Eine Dame will bei einem Buchbinder
ein Transparent kaufen.

Buchbinder: „Da kann ich Ihnen ganz
besonders dieses hier empfehlen — es
transpirirt auch bei Tage!"

Aus der alten Advokaten Praxis.

Concipient: „Herr Doctor, in der Sache
Milz gegen Leber Hab' ich jetzt alle Einreden der
Reihe nach geprüft, die wir gegen die Klage Vor-
bringen könnten, aber ich glaube, daß wir mit
keiner einzigen durchdringen werden!" — Ad-
vokat: „Nun, Herr College, wenn gar nichts mehr
hilft, bleiben wir halt bei der Wahrheit!"

Wasserscheu.

„Heute Hab' ich eine sehr schlechte Nacht
und unruhige Träume gehabt! Wie ich in
der Früh' aufwach', Hab' ich auch gleich die
Ursache entdeckt. Denken Sie sich nur —
hat mir meine neue Wirthschafterin ein
Glas Wasser ans den Nachtkasten
gestellt!"

Schlecht angcwendet.

Dame: „Wie liebenswürdig, daß Sie endlich
unseren Bitten nachgeben und sich an unseren
musikalischen Produktionen betheiligen!"

Sänger: „Du mein Gott, was will man
machen. . mit den Wölfen muß man heulen!"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Lebensrettungs-Medaille" "Schlecht angewendet"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Albrecht, Henry
Wahle, Friedrich
Entstehungsdatum (normiert)
1886 - 1886
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 86.1887, Nr. 2167, S. 43
 
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